Ich persönlich finde das total schön und stehe voll dazu: Ich backe seit ein paar Wochen jeden Samstag ein bis zwei Bleche Muffins. Immer eine andere Sorte. Und so hat man bis Mitte der folgenden Woche leckere Kleinigkeiten, mit denen Freunde beim Kaffee am Sonntag oder Schulkameraden von J., Kollegen von G. oder mir glücklich gemacht werden können. Letzten Samstag habe ich meiner Mom einfach 4 Stück reingereicht. Unangekündigt.
Heute habe ich es wieder getan: Mascarpone-Himbeer-Muffins. Ich warte nur noch, bis sie abgekühlt sind, um mal zu probieren. Aber ich glaube, sie sind köstlich.
Aber obwohl mir heute noch gesagt würde, Frauen, die gut backen könnten, würde man Heiratsanträge machen, ist G. sich noch nie so schwach geworden. Nichtmal bei den Chocolate-Creamcheese-Muffins.

Aber immerhin hat er heute eine Einladung einer Frau ausgeschlagen, die ihn seit einiger Zeit immer und grundsätzlich ganz allein, zu sich, zum Essen oder zu Partys einläd. Sie hat mich auch schon ein paar Mal erlebt und sagte, G. und ich würden wirken, wie ein altes Ehepaar. Dann wieder ist sie irritiert, dass wir unsere Freizeit gerne gemeinsam verbringen. Es gibt zwar durchaus Abende, wo jeder auch mal für sich unterwegs ist, aber meist, sind wir eben zusammen weg. Dann geben wir uns durchaus mal einen Kuß, reden miteinander oder halten uns im Arm. Sie mag das anscheinend nicht. Als G. ihr vorgestern sagte, dass ihn das stören würde, dass sie ganz offensichtlich immer nur ihn einläd, antwortete sie: "Ach ja, ihr macht ja immer alles zusammen."

Mir scheint, ich sollte mich für mein Leben schämen: Ich mag die Nähe meines Freundes und verbringe meine Zeit gerne mit ihm. Und ich backe samstags gerne Muffins. Total spießig aber es macht mich glücklich. Und allein das gibt mir Recht.