Herr Mark hat mich an meine Kindheitsurlaube in Holland erinnert. Also, naja. So richtig aktiv kann ich mich nicht mehr dran erinnern, ich nehme aufgrund der Bilder einfach an, dass sie toll waren.

Wie das an Weihnachtstagen so ist, hat man zwschendurch mal die eine oder andere Stunde Zeit für Mußevolles; Dinge, die sonst oft unter dem Alltag vergraben sind. So entdeckte ich gerade in meinem Outlook den Ordner, betitelt mit dem Namen meiner früheren besten Freundin. Neugierig sah ich hinein, einfach nur, weil ich vor wenigen Tagen noch darüber nachgedacht habe, wie lange unser letzter Kontakt, die letzten hasserfüllten Mails, her sind. Meine letzte Mail sendete ich am 26.07.2005 um 22:55 Uhr. Und ich weiß, dass ich Stunden brauchte, bis ich meinte, es nun eindeutig und klar formuliert zu haben. Und ich nahm Abschied. Trauriger Abschied, weil diese Mail die letzte, resignierte einer Serie von Anschuldigungen und Anfeindungen und Wortverdrehungen war.
Eben schaute ich also mal weiter durch die in dem Ordner gesammelten Mails und stellte fest, dass diese Freundschaft aus einer Reihe von Katastrophen bestand. Viele davon waren von dieser Dramaqueen hausgemacht oder zumindest auf die Spitze getrieben. Und während ich durch diese Mails blätterte, fragte ich mich kopfschüttelnd, warum ich das so lange mit gemacht hatte? Aber eigentlich ist es klar: Sie war eine sehr treue und zuverlässige Freundin. Und so lange ich nicht Ziel ihrer zum Teil psychopatischen Angriffe war, war das Leben mit ihr auch gar nicht so schwer. Doch eines Tages war es dann halt so weit: Ich war die Zielscheibe ihrer Geschosse. Diskussionen nutzten nichts - ich versuchte es mehrer Tage, immer wieder. Doch sie verdrehte alle meine Worte, macht mir ein schlechtes Gewissen und machte auf theatralisch. Dann gab ich sie auf.

Und auch wenn ich sie heute sehr sehr oft vermisse, vor allem ihre lustigen, superschlauen, bewundernswerten, lieben, aktiven Seiten, ... so glaube ich heute dennoch: Sie hat mir einen Gefallen getan.

Note to myself:Niemals diese Mails löschen und sie immer dann lesen, wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Edit I: Wenn man vom Teufel spricht... Soeben bekam ich eine Weihnachtsmail von ihr... ich bin anscheinend im Verteiler für verflossene Freundschaften gelandet...

Edit II: Ich vermisse Sie.

Mit 14 saßen wir zusammen auf einer der großen Fensterbänke im Flur und ließen die Beine baumeln. Es war 5-Minuten-Pause und wir überlegten, was wir später mal werden wollen. Ich sagte sehr überzeugt: "Ich werde mal Innenarchitektin." Sie war sich noch nicht so ganz sicher, dachte über meinen Berufswunsch nach und fand ihn gar nicht so schlecht. Sie hat den Wunsch umgesetzt und ist glücklich.

So wie "Tim und Struppi", "???" oder auch "brauner Bär" gehören sie ganz eindeutig zu meinem persönlichen Jugend Kinderkult. Jetzt endlich hab ich wieder welche:

Frau Midori erinnerte mich gerade an was:

Ich hatte als Grundschulkind mal ein fettes, blaues Auge mit angebrochenem Nasenbein (... mit indirekter Beteiligung von Heike Makatsch - muss ich auchmal bloggen)... in den folgenden Tagen machte diese leidgeplagte Gesichtszone einen interessanten Farbwandel durch. Meine Mutter fand das wohl so spannend, dass sie mich farblich immer passend kleidete (leider gibt es keine Bilddokumente mehr).

... wenn man hier auf einen Link stößt, den man dann auch besucht, dort weiter stöbert und dabei dann plötzlich gleich zwei Gesichtern begegnet, die man früher jahrelang, jeden Tag in den Schule freudig begrüßte und die man irgendwann aus den Augen verlor. Für mich ein Grund mehr hinzugehen!

"Ich habe erst mit 40 angefangen meinen Mund aufzumachen und meine eigene Meinung zu äussern" erzählte sie. "Bei meinen Eltern durfte ich nur wenig reden, in dem Mädcheninternat noch viel weniger und mein Mann hat diese Serie weiter fortgesetzt." Nein, sie ist darüber nicht traurig. Sie freut sich eher über nun mehr als 25 Jahre freie Meinungsäusserung und sagt: "Meine Freundinnen haben den Schritt und diese Entwicklung leider zum Teil nicht gemacht. Darunter haben unsere Freundschaften leider sehr gelitten. Manche bestehen sogar leider nicht mehr. Sie konnten mich nicht ertragen. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit." Ihr Mann saß schmunzelnd daneben.

"Und wie geht es Deinem Vater?"
"Mittlerweile wieder recht gut. Vor einem Jahr hatte er eine Reihe von kleinen Schlaganfällen, die ihn und meine Mutter ziemlich aus der alltäglichen Bahn warfen. Lange konnte sie ihn gar nicht allein lassen, weil es z.T. desorientiert war. Jetzt geht es aber wieder. Er hat zwar seinen Führerschein abgegeben, kann aber wieder Fahrrad fahren und nutzt das auch sehr für die Unabhängigkeit sein Lieblingsbrot in der Altstadt zu kaufen."
"Oh, das wusste ich gar nicht. Warum haste Du das letztens, als ich hier war, nicht erzählt?"
Ich zuckte die Schultern. Keine Ahnung.
"Und wie geht es Deiner Schwester?"
"Soweit unverändert. Immerhin findet sie sich ganz langsam mit ihrem Alleinsein ab und nimmt gelegentlich ihr Leben mal aktiv in die Hand. Nächstes Wochenende läd sie zum offenen Atelier ein und hofft einige ihrer Bilder verkaufen zu können."
"... und Dein Bruder?
"Keine Ahnung, zu dem habe ich vor etwas mehr als 2 Jahren den Kontakt abgebrochen."
Erstaunte Blicke auf der Seite meines Gegenübers.
"Sag mal, letztes Mal hat Du ja gar nix erzählt! Wenn Du willst holen wir das nach. Wo ist eigentlich B.?"
"Ähm... die ist nicht eingeladen."
"...!"
"Öh... auch der Kontakt ist seit dem Sommer letzten Jahres tot. Es gab einen heftigen Streit und damit das Ende der Freundschaft."
"...!!??!!"

So geballt klingt das ganz schön heftig. War mir gar nicht bewusst!

Sie rief mich an. Ihre Stimme erkannte ich sofort. Sie ist die Schwester meines Exfreundes. Der, der mich in Kassel so plötzlich abservierte, Oder... so richtig plötzlich war das im Nachhinein ja nicht. Aber unerwartet. Jedenfalls war sie eine der Familienmitglieder die ich am Liebsten hatte. Ich fand es immer schade dass der Kontakt abbrach. Aber sie hatte ihre eigenen Probleme und konnte anscheinend eine Heulsuse, wie ich sie damals war nicht ertragen.

So stand ich gestern mit einem breiten Strahlen auf dem Gesicht vor'm Supermarkt zwischen den Kürbissen und telefonierte eine halbe Stunde mit ihr, obwohl drinnen im Laden ein Wirsing auf mich wartete, der 20 Minuten später in Form eines Auflaufes eigentlich auf dem Tisch stehen sollte.
Sonntag sehen wir uns. Ihre Kinder und ihren neuen Freund bringt sie auch gleich mit. Ich freu mich!

Kennt einer hier noch Bibo? Den großen, gelben Vogel aus der Sesamstraße? Ich habe ihn geliebt und Samson gehasst, als der dann später auf der Bildfläche erschien.

Best Satz ever:

"Ich habe eine Fniege verschnuckt!"