Freitag, 2. Februar 2007
Was ist ein "normales" Gehalt?
Ich führte eben eine Diskussioen mit meiner Chefin, die ein Jahresgehalt von 45.000 ? für halbwegs normal bis "naja" hält. Ich finde es recht gut. Wer hat jetzt den Schuß? Sie oder ich?

 
41.67% (5 Stimmen)
Die Chefin

 
58.33% (7 Stimmen)
Die Diagonale

Insgesamt: 100% (12 Stimmen)

Angelegt von diagonale am 2007/02/02 11:07.
Diese Abstimmung wurde am 2007/08/20 18:37 beendet.

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Liebe Frau Diagonale, ich glaube,wie man diese Frage beantwortet, hängt stark von dem Blickwinkel des Betrachters ab.
Also für mich mit meinen ca 10000 Euro brutto im Jahr sind 45000 Euro eine astronomische Summe. Für manchen Manager sind das natürlich Peanuts.

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Genau darum geht es mir in dieser Diskussion. ich warf ihr vor, den Blick auf die Realität vergessen zu haben. Der eigene Tellerand zählt beim Thema "normale" Gehälter nur sehr wenig.

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du musst sagen, dass es verdammt wenig ist und dass alle deine kinder seit ihrem fünften lebensjahr arbeiten müssen, weil es sowieso hinten und vorne nicht reicht. ;)

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Leider ging es bei dieser Diskussion nicht um mein eigenes Einkommen. Mit einem verschmitzten Grinsen fragte ich Sie aber nach einem Gesprächstermin zum Thema Gehaltsverhandlung.

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Tscha,
alles is relativ, sagte der Raum und krümmte sich...

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Natürlich sind 45000 ein gutes Gehalt. Dennoch solltest du deiner Chefin selbstverständlich recht geben. :)

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Da kommt es wohl auf den Lebensstandard an, den man als halbwegs akzeptabel empfindet. Bzw. mit welchem Gehalt der eben machbar ist.

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Ist das nicht eher umgekehrt? Bestimmt nicht das Gehalt den Lebensstandart? Sollte zumindest so sein...

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Das statistische Bundesamt sagt, daß der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst einer weiblichen Angestellten im Produzierenden Gewerbe, Handel, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe im Jahr 2005 in den alten Bundesländern bei 2.799,- € lag, das macht bei 13 Gehältern 36.387,- € pro Jahr für eine Vollzeitstelle. Ein Jahresgehalt von 45 TSD liegt 23,67% über diesem Durchschnitt, also knapp ein Viertel.
Wäre Deine Chefin ein Mann, sähe die Sache anders aus. Dann wäre ihre Einschätzung richtiger, zumindest was den Vergleich zum Durchschnittseinkommen betrifft.
Ich persönlich finde, daß sie sich mal einkriegen soll, einen Urlaub in Kalkutta oder Bombay machen könnte....

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Hihi... dass Du wieder mit Statistiken ankommst... ;o)

Danke!

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Die Statistik macht mich aber schon etwas stutzig - ich dachte, ich wäre mit meinen 26000 brutto im Jahr als männlicher Programmierer mit mittlerweile 4 Jahren Berufserfahrung schon recht gut dabei...

Aber das ist halt auch alles relativ - wäre ich nur zwei Jahre früher geboren und hätte sonst den selben Werdegang gehabt, hätt' ich direkt nach der Ausbildung schon an diese 45000 herankommen können... - die Gehälter schwanken ja aber grad in nicht sonderlich gewerkschaftlich geregelten Berufen extrem stark...

Aber insgesamt fühle ich mich schon recht gut verdienend... - also stimme ich der Diagonale natürlich mehr zu als der Chefin!

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@diagonale: Berufskrankheit ;-)

Das Gehalt ist bei vielen höchstwahrscheinlich eine Frage der persönlichen Karriereplanung und auch ein Stück Glück, je nachdem, was die Firma gerade hergibt, welche Chancen sich ergeben, was der Markt sagt, ob das, was man kann, gefragt ist, ob man auf's richtige Pferd gesetzt hat, es spielen so viele Faktoren eine Rolle. Der Mittelwert kann hier nur einen Richtwert geben. Er sagt ja auch nicht, wie sich die Gehälter innerhalb der Gruppe verteilen und wo die Extremwerte liegen.

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Hat sie studiert? Für einen Naturwissenschafter mit angeschlossenem Studium sind 45T Einstiegsgehalt. Promovierte kriegen gerne auch mal 50T.
Wobei der Unterschied zwischen brutto und netto (für alle außer für Frau Merkel) ein großer ist. 45T netto ist ein ziemlich gutes Gehalt, 45T brutto eher Durchschnitt, vor allem wenn man berücksichtigt, daß Deine Chefin vermutlich Berufserfahrung und eine Führungsposition hat...

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Nein, sie ist Quereinsteigerin und abgesehen von der Branche absolut unerfahren gewesen, was unseren Bereich angeht. Ok, mittlerweile macht sie den Job aber seit 4 Jahren...

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Also ich weiß nicht: 45TSD brutto sind durchschnittlich? Der Lieblingsmensch ist auch promoviert und verdient längst nicht so viel. Ist aber wohl branchenabhängig und eine Frage der persönlichen Karriereplanung....

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Manchmal habe ich den Eindruck, daß man in D-land seit Einführung des Euros völlig die Orientierung verloren hat. 45.000, das waren mal 90.000 Märker, ein saugutes Gehalt, speziell für Quereinsteiger... Und die soll sich mal angucken was andere ohne Ausbildung (so interpretiere ich mal Quereinsteiger ;-) verdienen... Und wenn ich dann sehe, daß jedeer Euro für Arbeitslose aus der Arbeitslosen"versicherung" (also vom Arbeitslosen selbst eingezahlt!!!) zuviel ist. Bevor der Blutdruck völlig durchdreht *und weg.

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Das darf man hieraber leider nicht mehr vergleichen, weil genau so wie die Löhne auch die Lebenshaltungskosten deutlich gestiegen sind.

Nein, sie ist nicht ganz ohne Ausbildung. Aber eben nicht mit der für diesen Job üblichen Ausbildung ausgestatten.

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Ich muss übrigens eines klar stellen: Es ging bei dieser Diskussion weder um ihr noch um mein Gehalt. Ich gehe davon aus, dass auch sie nicht so viel verdient. Wir sind in einer Firma beschäftigt, wo das Arbeiten zwar sehr angenehm, aber auch eher ... nicht schlecht.. aber auch nicht gut bezahlt ist. Hier zählen andere Dinge, wie z.B. ein im Großen und Ganzen ganz gutes Team, Menschlichkeit und eine geringe Fluktuation.

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Kommt immer drauf an...
und subjektiv ist es sowieso, wann man genug Geld hat. Aber ich sag mal so, die Pflichtversicherungsgrenze bei der Krankenversicherung liegt momentan bei 47T-irgendwas und man geht gemeinhin davon aus, dass diejenigen, die darüber liegen, zumindest genug Kohle haben sollten ihre Arztrechnungen erstmal aus eigener Tasche begleichen zu können.

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Definiere brutto/netto.
Definiere Chefin (Einsatzgebiete, Personalverantwortung etc :))


Wenn Sie Verantwortung trägt ist 45K brutto zu wenig, netto (als Quereinsteiger - wie lange im Job?) zu viel.

Ob das so richtig ist? Das ist ein anderes Thema.
Braucht "jeder" eine Eigentumswohnung, alle paar Jahre einen Neuwagen, 3 Mal Urlaub im Jahr usw. ...

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Hehe... von Dir hatte ich keine andere Aussage erwartet. ;o)

Wie drei Einträge weiter oben schon beschrieben: Es handelt sich nicht um das Gehalt der Chefin.

Und ja, ich bin der Meinung, dass die Ansprüche und der Lebensstandart der meisten Menschen in diesem unserenLande ziemlcih überzogen sind. Bzw. dass sie ziemlcihundankbar sind und keinen blassen Schimmer haben, mit wie weing Geld mal glücklich (!) sein kann. Darüber kann ich mich jeden Tag aufregen. Aber auch das bringt nix. Also lasse ich es einfach.

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45.000 brutto, also keine 4.000 brutto pro Monat ist bei Akademikern, die Vollzeit arbeiten, sicher ein durchschnittliches bzw. kein unübliches Gehalt.

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Danke. So langsam kann ich es ja verraten: Es geht hier gar nicht um einen Akademiker. Hier geht es um einen eventuellen Quereinstieg.

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Seltsam, dass bislang niemand gefragt hat, wie viel man dafür arbeiten muss. Wenn man dafür regelmäßig 50, 60 oder noch mehr Stunden arbeiten muss, fände ich das gar nicht toll.

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Ich glaube, das liegt im Auge des Betrachters. ich mache meinen Job wirklich gern. Und wenn ich phasenweise (!) mal mehr arbeiten muss, tut mir das nicht weh. Wobei ich trotzdem nicht so viel verdiene.

Aber sie haben Recht: Man ja gerne etwas mehr Geld - aber nicht um jeden Preis!

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Es ging nicht ums phasenweise mehr arbeiten, sondern darum, ob das dauerhaft so ist. Ein Großcousin von mir war mal Gesellschafter von McKinsey, der erzählte - auch noch voller Stolz - dass eine 70-Stunden-Woche bei seinen Mitarbeitern das Minimum sei und völlig normal, er selbst kam auf über 100. Worauf ich nur meinte Und Deine Frau betrügt Dich mit dem Briefträger und Deine Kinder sagen "Sie" zu Dir.

Ein früherer Bekannter hingegen erzählte mir, dass er in dem Berliner Pharmakonzern, in dem er damals arbeitete, von seinen Vorgesetzten gesagt bekam, dass bei seinem Jahrensgehalt von 110.000 DM von ihm auch erwartet würde, dass er unbezahlte Überstunden leiste. Er antwortete darauf, er dachte, er werde für seine Leistung bezahlt, nicht für seine reinen Anwesenheitszeiten. Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, ging er dann jeden Tag eine halbe Stunde früher in die Firma, um dort erst einmal zu frühstücken. Die sehen dann auf meiner Stechkarte, dass ich jede Woche 2,5 Überstunden mache, und ich habe meine Ruhe, waren seine Worte.

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Schon richtig. Und traurig, dass einige Menschen leben um zu arbeiten. Aber ich kannte da mal einen Fall, der hatte richtiggehend Angst vor der Armut. Ich frage mich nur, ob das die richtige Triebfeder ist.

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bin natürlich arg spät mit Lesen dran, und Frau Midori hat ja auch schon die Statistik bemüht.
Ich hätte da aber noch einen link zur Beamtenbesoldung. Ein Studienrat wird üblicherweise nach A14 bezahlt.
Das sind Beamtenbruttogehälter, die allerdings ein deutlich höheres Netto bringen als Angestelltengehälter, dazu kommen dann noch individuelle Zuschläge für Familienstand/Kinder.
Damit kommt ein "normaler" Studienrat netto sehr leicht auf die vergleichbaren 45.000 eines Angestellten.

Wenn das jetzt also ein Spitzengehalt ist, gehören bei uns die Lehrer/beamten zu den Topverdienern.
Sagt das bloß keinem Lehrer/Beamten.

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