Ich hörte heute eine dramatische Geschichte aus dem Bekanntenkreis, wo ein 15jähriger sich in der Schule komplett verweigert, 6en en masse schreibt, ganze Nächte nicht nach hause kommt, sich Piercings selbst sticht und vor ein paar Wochen aus eigenem Willen in ein Heim zog. Die Mutter ist nach jahrelangen Bemühungen und Kämpfen nun frustriert und lässt ihn ziehen.
Beim Abendbrot erzähle ich die Geschichte. J. regt sich auf, wie ein Jugendlicher so doof sein könnte... sie stockt, denkt nach und stellt fest, dass sie ihn kennt. Ziemlich gut sogar. Ein Telefonat und sie weiß, dass er es wirklich ist. Nun ist sie fix und fertig, macht sich Sorgen. Keine Freundin, kein Freund erreichbar, mit der/dem sie reden könnte. Ich darf nicht.

In eine betreute Einrichtung zu gehen ist nicht die schlechteste Entscheidung, wenn das Zusammenleben zuhause nicht mehr funktioniert. Für beide Seiten. Erst recht, wenn er selbst diesen Wunsch hatte.