Montag, 4. Juni 2007
... ins Hirn gesch[zensiert]
Kann mir mal einer erklären was in so pubertären Köpfen los ist?

Kind kommt nach einem Nachmittag mit dem Herrn Papa im Kino mit furchtbar schlechter Laune nach Hause. Der Film war ok, Papa fand ihn aber doof. Dafür hat er vorher seine grandiosen Nudeln gekocht und überhaupt... auch mit seiner Freundin war es wieder sehr nett. Trotzdem guckt mich ein mies gelauntes, bleiernes Gesicht an, das heute keine Freude mehr empfinden will.
Ich mache deswegen einen sehr aussergewöhnlichen Vorschlag für einen gemeinsamen Event am Samstag, den auch ihr Freund klasse finden könnte und spiele ihr Musik vor, die dann live geboten wird und normalerweise ihrem Geschmack entspricht.
Kind lauscht unberührt und sagt nach 5 Takten: "Nee, sorry. Mag ich nicht." Nun gucke ich enttäuscht, weil wir in den letzten Wochen nur weg freie Zeit miteinander verbracht haben, mal abgesehen vom gemeinsamen Frühstück.
"Ach!" sagt sie dann. "Nächste Woche Mittwoch hat die V. Geburtstag." "Und da bist Du dann Nachmittags, oder wie?" "Ja, und es geht bis 21:30 Uhr. Das ist doch ok, oder?" und schaut mich an, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. "Äh,nee... Donnerstag ist Schule. Da darfst Du nicht bis 21:30 Uhr bei V. bleiben." Sie guckt ganz geschockt. "Was dachtest Du denn?" frage ich. Ausser einer Fluntsch bekomme ich keine Antwort. "Du darfst in der Woche nie so lange weg. Warum sollte ich dann eine so große Ausnahme machen?" "Wie lange darf ich dann weg?" fragt sie total entnervt. Ich überlege kurz und antworte: "Mach Dich dort bitte um 20:30 Uhr auf den Weg." (was schon ein Zugeständnis von einer Stunde ist). Sie reißt ungläubig die Augen auf und fragt: "Waas? Das ist ja voll früh!" und zieht türenknallend und fluchend von dannen.

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Schlagen Sie mich jetzt bitte nicht, aber ich kann Ihre Tochter verstehen. ;)

Könnte man nicht - gerade weil es sonst nicht vorkommt, und weil die Tochter nicht irgendwo auf der Straße rumhängt, sondern bei der privaten Feier einer Freundin ist - eine klitzekleine Ausnahme machen? Man könnte ja die Tochter dort abholen, damit sie nicht abends alleine draußen unterwegs ist?

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Nein, cih schlage sie nicht. Natürlich ist das ein Gedanke, der einem kommen könnte.
Da meine Tochter derzeit aber chronisch zu spät kommt (und ich rede nicht von regelmäßigen 5- 10 Min, sondern von 1-1,5 h) bin ich aktuell ziemlich streng, was sowas angeht. Solcherlei Ausnahmen mache ich ja immer wieder mal gern. Aber nicht, wenn man normalerweise schon nicht die Grenzen einhält.
Abgesehen davon hat sie auf diese Weise schon 1 h länger, die sie dort verbringen kann. Ich finde, das ist ein akzeptabler Kompromiss.

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Hm, so erfahrungsgemäß muss ich sagen, dass diese Diskussionen um den Zeitpunkt des Wieder-Zuhause-Seins und / oder übermäßige Regularien bei mir eher das Gegenteil bewirkt haben. Allerdings war ich auch etwas älter und habe mich lange an die Vorgaben gehalten, bis eben zum Punkt X. Wahrscheinlich alles ganz normal, was Sie uns Ihre Tochter da gerade austragen. :-)

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Ich denke schon, dass ich mit dem älter werden meiner Tochter nicht mehr so enge Grenzen fassen werde. Aber Grenzen sind jetzt noch in diesem Maße nötig und in ruhigen Momenten merke ich immer wieder, dass ihr das sogar gut tut.

Edit: Abgesehen davon ist die Perspektive auf die Situation eine andere, wenn man selbst kein Kind hat - so abgedroschen das klingt.
Ohne Kind vergleicht man immer mit der eigenen Jugend, die je nach dem aber schon 10-20 Jahre her ist. Man erinnert sich, wie schrecklich man das selbst fand und sagt sich, dass man selbst das auf jeden Fall anders machen würde. So ging es mir sogar vor 5 Jahren noch. Jetzt stecke ich mitten drin und sehe das ganz anders. Ich bin nicht gerne so. Mir wäre auch lieber, ich könnte mein Kind laufen lassen, wie es will. Aber Geschichten aus ihrem Umfeld (die hier nicht mal ansatzweise vollständig erzählt werden) und die zeitweilige Unvernunft meiner Tochter zwingen mich fast dazu einen Gegenpol zu bilden.

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Wahrscheinlich bekomme ich mal total verzogene Gören. :)

Das dauernde Zu-spät-Kommen Ihrer Tochter ist natürlich ein einleuchtendes Argument, Frau Diagonale...

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Das glaube ich nicht. Sie werden, wenn sie mal Kinder haben, den jew. Situationen und dem Umfeld entsprechend vielleicht anders denken, als Sie das heute tun. Man wächst da rein - ob man will oder nicht.

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Dieses Edit da oben ist aber wieder fies! ;)

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Es war nicht meine Absicht fies zu werden. Ich buhle nur verzweifelt für ein bisschen Verständis meiner Situation. ;o)

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Oh, es lag mir völlig fern, Sie irgendwie unterschwellig kritisieren zu wollen! Nur, falls das so angekommen sein sollte...
Ich stimme Ihnen da absolut zu, dass "Kind gewesen sein" und selbst Kinder haben zwei völlig verschiedene Situationen sind.
Und ich denke, dass es Dinge gibt, die man tatsächlich anders als seine Eltern macht, aber andersherum manches auch ähnlich handhabt.
Manches bedingt sich vielleicht einfach aus dem besonderen Eltern-Kind-Verhältnis als solches, könnte ich mir vorstellen, anderes ist individuell.
Aber Sie haben schon Recht - graue Theorie, da kinderlos. :-)

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Oh, es lag mir völlig fern, Sie irgendwie unterschwellig kritisieren zu wollen! Nur, falls das so angekommen sein sollte...

Dem schließe ich mich an.

graue Theorie, da kinderlos.

Das sehe ich nicht ganz so. Aber ich erinnere mich auch, dass dieser Aspekt hier schon einmal thematisiert wurde, und dass das etwas ausuferte, deshalb möchte ich darauf nicht schon wieder rumreiten. War ja auch nicht Gegenstand Ihres Postings.

:)

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Aber ich erinnere mich auch, dass dieser Aspekt hier schon einmal thematisiert wurde, und dass das etwas ausuferte, deshalb möchte ich darauf nicht schon wieder rumreiten.

Oh je, langsam scheint mir, dass ich heute schriftsatzmäßig von einem Fettnäpfchen ins nächste platsche. ;-)

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Hihi. Sie?! Wieso denn Sie? Ich dachte ich!

Frau Diagonale wird uns verzeihen. Alles. Und so. :)

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Ich bin ganz entspannt und verzeihe Ihnen beiden alles!
Bin doch selbst ein vorzüglicher Fettnapftreter. Aber eigentlich hatte ich weder die eine noch die andere als solche empfunden. Man darf ja Meinungen haben. Ich bitte sogar darum!

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