Donnerstag, 12. Juli 2007
My FlipFlops auf Gomera - Teil I
Der Empfang war freudiger, als es sich auf der Fähre nach Gomera hätte vermuten lassen.



Wenn man schon am ersten Abend überraschend von hinten angesprochen wird und sich dadurch ein erstes, spontanes Bloggertreffen ergibt, kann man das - aber das weiß man ja erst hinterher ganz genau - als Omen für den ganzen Urlaub betrachten. (Aber es ist doch ganz erstaunlich, wie leicht man durch einen Blog zu erkennen ist, obwohl man einander nie gesehen hat.)
Es war ein sehr kommunikativer Urlaub. Aber ich glaube, dafür steht die Insel allgemein. Wer will, kann hier jeden Tag neue Leute kennen lernen, Gomeros, Aussteiger, Jung-Hippies oder auch andere Reisende (ich mag das Wort Touristen in dem hiesigen Zusammenhang nicht - aber das werde ich vielleicht am Ende meiner Berichte noch mal genauer erklären).
In den ersten Tagen outet man sich ganz unbewusst durch mehrere Dinge als Neuankömmling:
1: durch die blassere Hautfarbe (wobei einen starke Bräunung nicht jedem gegeben ist dennoch sieht eine sonnenbestrahlte Haut immer anders aus, als die mitteleuropäische Kalkschicht)
2. und die vor allem: durch einen zügigen, ja fast gestressten Schritt, der einfach nur von A nach B will. Erst wenn dieser nahezu abgelegt ist, stellt sich die Erholung ein. Und wenn man dann
3. noch die Worte "tranquilo" und "mañana" fließend, stotterfrei mit mit einer gewissen Ruhe und Würde in der Stimme beherrscht, dann sollte man sich hier einen Job suchen.

Es ist schon interessant zu beobachten, wie 3 Bauarbeiter an der dortigen Großbaustelle für stetigen Fortschritt sorgen. Kein großer Fortschritt versteht sich. Aber immerhin. Auf diese Weise werden die Reisenden aber auch auf keinen Fall durch Lärm belästigt. Außerdem lassen sich Arbeitergruppen beobachten, die mit bis zu 10 Personen vor einem Schaltschrank stehen, gucken und einer schraubt halt was. Irgendwann ist das dann mal fertig. Denn wenn man sich mal näher umschaut, kann man beobachten, dass man Strom anscheinend auch immer überbewertet hat. Am schönsten Strand der Insel, dem "Playa del Inglés" bekommt man nahezu jederzeit frischen Kaffee mit aufgeschäumter Milch oder auch Crêpes und Sandwiches. Frisch zubereitet in einem Steinburg-Café, serviert vom sonnenblondierten Dirk, der den Kaffee pfeifend und mit macho-artigem Gang den Kaffee auf einem Tablett über den heißen Sand balanciert. Und der hat da keinen Herd! Nein nein! Ich glaube, er benutzt einen Gaskocher - sicher bin ich mir da nicht. Ich war zugegeben etwas kontaktscheu diesem Menschen gegenüber. Ich mochte ihn nicht. Doch den Kaffe hätte ich sicher gemocht. Der sah gut aus.
Interessant war aber auch Dirks gewerblicher Nachbar, dessen Name ich leider nicht weiß. Der lief immer komplett nackig, nur mit einem Sonnenhütchen bekleidet am Strand herum.



In seinem "Geschäft" trägt er dann gerne Kopfhörer, wärend er Steinmetzarbeiten an den am Strand gefundenen Steinen durchführt. Wirklich tolle Sachen sind dabei!

Naja, eigentlich wollte ich heute noch gar nicht so ins Detail gehen. Aber wo ich gerade schon mal beim Strand bin (dann ham wer das Thema schon mal durch), so kann ich auch schnell erzählen, dass man dort auch schon mal mal bei Livemusik baden kann. Erst waren es nur ein paar Menschen mit Gitarren. Aber vorgestern trudelte dort nach und nach eine ganze Combo ein, sie sich nach einer Verbeugung vor dem Meer und einem anschließenden Bad darin im Lotussitz im Sand nieder ließ und Lieder sang... von Gitarren und Trommeln begleitet... und alle waren biologisch ökologisch hochwertig gekleidet und trugen die passenden Minen dazu.
Leider (und das leider meine ich jetzt absolut ernst!) hört man beim Baden nicht mehr viel davon, denn an dieser Stelle ist der Atlantik echt nicht ohne und macht ganz schön viel Getöse. Aber ich liebe das ja, wenn die Wellen mir beinahe - oder manchmal auch wirklich - die Beine weg reißen, ich aber auch über die eine oder andere Welle spingen kann... oder auch mal drunter her tauchen muss, damit sie mich nicht komplett überspült. Es kann aber sehr anstrengend werden, wenn das Meer einen raus ziehen will, man selber damit aber nicht einverstanden ist. Also: Nicht zu weit raus schwimmen!

So, ich glaube, was war's für's erste. Denn ich sitze hier immernoch in irgendwelchen Schlabberklamotten herum und weiß gar nicht, wie man hier im Dorf so seinen Alltag gestaltet. Und Herrgott! Was soll ich nur anziehen? Ich hab echt keine Idee. FlipFlops, kurze Hose und Spaghetti-Top halte ich dann doch für etwas unpassend.

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Aus den FlipFlops in die Puschen - Teil I
Ich bin wieder da.

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recording time: 6682 Tage
last track: 2014/01/25 19:09
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