Mittwoch, 14. Oktober 2009
Kondulenzen
diagonale, 19:54h
Es ist schon komisch, plötzlich auch solche Briefe mit dem schwarzen Streifen auf dem Umschlag zu bekommen, sehr liebe Karten, von tollen Menschen, die zeigen, dass sie an mich denken, die mir/uns ihr Beileid aussprechen. Auf diesem Weg schon mal ein warmes Dankeschön dafür.
Ich habe nicht damit gerechnet. Und es ist ein neues Gefühl. Es zeigt mir, dass ich tatsächlich zum inneren Kreis gezählt werde, obwohl ich mich irritierenderweise gerade gar nicht so zugehörig fühle. Ich mache meinen Job, ich passe auf meine Mutter auf. Ich versuche da zu sein und zu helfen. Meine eigene Trauer ist gerade nicht präsent. Ich funktioniere. Samstag und Sonntag habe ich viel geweint und es hat mich zerrissen. Montagmorgen saß ich 2 Stunden still im Büro und wusste nichts mit mir anzufangen. Doch dann kam ich wieder in den Alltagstrott. Und da laufe ich jetzt, wie ein Hamster im Rad und frage mich, ob das alles gewesen ist. Ich fühle mich ja nicht schlecht dabei. Ich bin froh, die Dinge noch im Griff zu haben. Ich bin traurig und ich bin müde. Sehr müde. Und ich habe oft Kopfschmerzen - natürlich. Aber es geht mir nicht schlecht. Ich bin auf die Beerdigung am Freitag gespannt. Heute Nachmittag war ich bei meiner Mutter. Wir tranken eine Tasse Tee miteinander, als nach und nach Freunde meiner Mutter zum Kondulieren vorbei kamen. Ich kochte noch mehr Tee und forschte in den Keksverstecken meiner Mutter. Dann saßen wir zusammen am Küchentisch und natürlich begann meine Mutter von den letzten Wochen zu erzählen. Und sie erzählte auch lustige Geschichten. Nur der W, meine Mutter und ich konnten darüber lachen. Die beiden anwesenden älteren Damen schüttelten nur betrübt den Kopf und wiederholten immer wieder Das ist so traurig! Warum können z.B. auch diese Damen, die fröhlichen Momente nicht als solche nehmen? Sie sind so wichtig! ... comment
mark793,
Mittwoch, 14. Oktober 2009, 20:04
Naja,
da hat jeder sein eigenes Tempo und seinen eigenen Modus der Bewältigung.
Aber Sie haben natürlich recht, diese Momente sind immens wichtig. Ich erinnere mich, dass wir ein paar Tage nach dem Tod eines Freundes auch in einer Runde von Trauernden beisammen saßen und zwischenzeitlich beim erzählerischen Aufwärmen einiger Schoten des Verstorbenen lachten. Das tat so gut, und nichts wäre falscher als die Annahme, das täte echter Trauer irgendeinen Abbruch. ... link
merle_hh,
Donnerstag, 15. Oktober 2009, 10:58
Ich glaube, sie sind zu nah dran. Vielleicht denken sie das hätte auch ich sein können. In unserem Alter ist Demenz etwas, was alte Menschen betrifft, für sie ist es ihre Generation und niemand ist davor gefeit und es gibt keine Heilung.
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diagonale,
Donnerstag, 15. Oktober 2009, 11:04
Oder sie sind nicht nah genug dran. Sie sehen nicht, dass man in dieser Situation lachen muss, um es ertragen zu können.
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recording time: 6950 Tage
last track: 2014/01/25 19:09 on stage
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