Dienstag, 25. Dezember 2007
Back to the past
diagonale, 20:08h
Wie das an Weihnachtstagen so ist, hat man zwschendurch mal die eine oder andere Stunde Zeit für Mußevolles; Dinge, die sonst oft unter dem Alltag vergraben sind. So entdeckte ich gerade in meinem Outlook den Ordner, betitelt mit dem Namen meiner früheren besten Freundin. Neugierig sah ich hinein, einfach nur, weil ich vor wenigen Tagen noch darüber nachgedacht habe, wie lange unser letzter Kontakt, die letzten hasserfüllten Mails, her sind. Meine letzte Mail sendete ich am 26.07.2005 um 22:55 Uhr. Und ich weiß, dass ich Stunden brauchte, bis ich meinte, es nun eindeutig und klar formuliert zu haben. Und ich nahm Abschied. Trauriger Abschied, weil diese Mail die letzte, resignierte einer Serie von Anschuldigungen und Anfeindungen und Wortverdrehungen war.
Eben schaute ich also mal weiter durch die in dem Ordner gesammelten Mails und stellte fest, dass diese Freundschaft aus einer Reihe von Katastrophen bestand. Viele davon waren von dieser Dramaqueen hausgemacht oder zumindest auf die Spitze getrieben. Und während ich durch diese Mails blätterte, fragte ich mich kopfschüttelnd, warum ich das so lange mit gemacht hatte? Aber eigentlich ist es klar: Sie war eine sehr treue und zuverlässige Freundin. Und so lange ich nicht Ziel ihrer zum Teil psychopatischen Angriffe war, war das Leben mit ihr auch gar nicht so schwer. Doch eines Tages war es dann halt so weit: Ich war die Zielscheibe ihrer Geschosse. Diskussionen nutzten nichts - ich versuchte es mehrer Tage, immer wieder. Doch sie verdrehte alle meine Worte, macht mir ein schlechtes Gewissen und machte auf theatralisch. Dann gab ich sie auf. Und auch wenn ich sie heute sehr sehr oft vermisse, vor allem ihre lustigen, superschlauen, bewundernswerten, lieben, aktiven Seiten, ... so glaube ich heute dennoch: Sie hat mir einen Gefallen getan. Note to myself:Niemals diese Mails löschen und sie immer dann lesen, wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen. Edit I: Wenn man vom Teufel spricht... Soeben bekam ich eine Weihnachtsmail von ihr... ich bin anscheinend im Verteiler für verflossene Freundschaften gelandet... Edit II: Ich vermisse Sie. ... comment
schneckle,
Dienstag, 25. Dezember 2007, 20:36
Ich finde das immer wieder unheimlich. Da spricht, denkt oder liest man etwas von jemanden, den man ewig nicht gesehen und gehört hat und dann, just in dem Augenblick…unheimlich ist das.
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diagonale,
Dienstag, 25. Dezember 2007, 20:54
Grundsätzlich ist das wundersam. Bei ihr wundert es mich aber nicht. Das war bei uns sehr oft so, das der andere wusste, dass es dem anderen gut/schlecht ging, bevor wir miteinander sprachen. Die Wellenlänge scheint noch da zu sein.
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emya,
Dienstag, 25. Dezember 2007, 21:29
Ich finde soetwas immer unfassbar faszinierend.
Kenne solche "besonderen" (wertungsfrei gemeint) Beziehungen zu Menschen aus meinem eigenen Leben nur zu gut. Leider weiss man meist erst hinterher ob man den Kontakt wirklich hätte wiederherstellen sollen... ... link ... comment
kid37,
Mittwoch, 26. Dezember 2007, 02:12
Ich habe dieses Jahr auch eine wertvolle Freundschaft beenden müssen, nein, ich glaube, sie wurde mir gekündigt, eine richtige Erklärung habe ich nie erhalten. Aber es ging wohl wirklich nicht mehr, und ich habe mich bemüht, es zu akzeptieren. Denn ich denke, es ist wohl wirklich richtig so. Und wie bei allen Freundschaften, die einen wirklich berührt haben, taucht das Vermissen immer (mal) wieder auf. Und machmal denke ich, Blut, dicker, Wasser - bei einem Verwandten wäre man nicht so "leicht" davon. Oder besser, da wüßte man, wo die Türe wäre, die man gegebenenfalls wieder öffnen könnte.
Aber es stimmt, man sollte alte Mails lesen oder sich sonstwie Ereignisse wieder ins Gedächtnis rufen. (Zum Glück nennt man mich auch den Elefanten.) ... link
diagonale,
Mittwoch, 26. Dezember 2007, 13:03
Das mit dem Blut und dem Wasser stimmt in meinem Fall irgendwie nicht so ganz. Unsere oft so schwierige Freundschaft war beständiger als mein Verhältnis zu meinen mindestens ebenso schwierigen Geschwistern. 24 Jahre lang haben wir uns meist sehr regelmäßig gesehen und gesprochen.
Nur einmal gab es einen ebenso harten Bruch von 2 Jahren, der durch sie dann verwischt wurde. Wir sprachen nie über die Ursache. ... link ... comment |
recording time: 6872 Tage
last track: 2014/01/25 19:09 on stage
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