Montag, 5. März 2007
Das große Flattern
Gerade führte ich ein telefonisches Gespräch mit einer Mitarbeiterin eines Sozialdienstes, um mit ihr über die Freundin meiner Tochter zu sprechen.
Das Gespräch hat mich mehr aufgewühlt, als ich erwartet hatte. Gleichzeitig konnte sie mich sehr beruhigen. Zunächst wird man sich mit anderen Sozialstellen in Verbindung setzen, um heraus zu bekommen, ob die Familie irgendwo schon "bekannt" ist. Man wird sich mit den Beratungslehrern der Schule in Verbindung setzen, um herauszufinden, inwiefern sich der Druck schon schulisch zeigt, und ob sich das Mädchen dort vielleicht schon geäussert hat. Und bevor man nicht ein soweit wie möglich umfassendes Bild hat, wird man sich nicht an die Eltern wenden. Immerhin besteht die Gefahr, dass man durch das Eingreifen von aussen, den Vater des Mädchen wieder aufs Parkett holt und das Mädchen dann erst recht Schläge bezieht. Desweiteren nannte sie mir Adressen, an die sich das Kind selbst wenden kann.
Mir gab sie den Rat, den Kontakt zum Mädchen zu halten und zu versuchen, ihr die Hand zu reichen. Es sei für sie jetzt das wichtigeste, dass jemand da ist, dem sie vertrauen kann.

Jetzt, wo ich die Geschichte an richtiger Stelle los geworden bin, bin ich völlig fertig und zittere. Aber ich bin mir sicher, dass ich das richtige getan habe.

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Ich finde, das hast Du gut gemacht!

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Danke. Ich hoffe es.

Es fühlt sich an, als hätte mir gerade jemand eine Höchstdosis Adrenalin in die Adern gepumpt. In meinem Kopf dreht sich alles, ich schwitze und friere und fühle mich schlapp. Und ich habe Schiss, mehr kaputt gemacht als geholfen zu haben.

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Ich kann dieses Gefühl gut nachvollziehen, Frau Diagonale. Aber es kann nur gut sein, was Sie getan haben. Nicht nur, weil die Sozialen Dienste Lösungen parat haben, auf die eine Familie im Sumpf ihrer Probleme vielleicht gar nicht käme (wie z. B. betreutes Wohnen für jugendliche Mädchen). Wenn er sie wirklich gewürgt hat, geht es um Leib und Leben. Da muss was passieren.

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Rational sehe ich das auch alles... aber über meine Kopf steht einfach nur ein großes "ABER!"

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Natürlich besteht
auch immer ein Restrisiko, dass so eine Aktion nach hinten losgeht. Von daher verstehe ich Ihr ABER nur zu gut. Ich finde es aber umso mutiger, dass Sie trotzdem aktiv geworden sind.

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Nur wer nichts tut, macht keine Fehler. Ich finde übereilte Aktionen oder Einmischung auch nicht gut, aber was Sie über diese Familiensituation schrieben, klang nach reichlichem, öh, Beratungsbedarf. Gut, daß Sie gehandelt haben.

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Das war auf jeden Fall erstmal das Einzige was man da machen kann.
Ich hoffe es wendet sich alles zu ihrem besten.
Jugendämter handeln ja leider nicht immer zugunsten des Kindes. Aber so wie es hier geschildert wurde, scheint (hoffentlich) alles gut zu gehen.

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Gerade dieser Sozialdienst wurde mir am Wochenende auf inoffiziellen Wegen von gleich mehreren kompetenten Stellen empfohlen. Er ist nicht in städtischer sondern kirchlicher Trägerschaft (was ja nix Schlimmes bedeuten muss).
Abgesehen davon, ist es wohl eine Mär, dass Jugendämter die Kinder sofort von den Eltern trennen. Das tun sie erst dann, wenn das leibliche Wohl eines Kindes in Gefahr ist - und dann ist es ja durchaus berechtigt!

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Ich stehe da gedanklich voll hinter Ihnen.
Nur wegschauen kann ein Fehler sein und das haben Sie ja nicht getan. Meinen Respekt haben Sie.
Machen Sie sich also keine Gedanken um richtig oder falsch.

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Respekt!

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Nein. Pure Angst vor der Verantwortung.

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das ist keine Angst vor der Verantwortung, sondern Verantwortung, was Sie getan haben ... ich wünschte, so couragiert wären mehr Menschen .

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Die sozialen Dienste verfügen sicher über entsprechende Erfahrungen und (hoffentlich!) auch über das nötige Fingerspitzengefühl, um so eine Situation sinnvoll zu händeln.
Nichtsdestotrotz finde ich Ihre Aktion mutig und verantwortungsbewußt. Ich habe eine Zeitlang mit Kindern aus sozial schwächeren bzw. sehr schwachen Familien gearbeitet und während dieser Zeit habe ich mir mehr als einmal gewünscht, dass das Umfeld nicht nur hinschaut, sondern auch so etwas wie Eigenintiative zeigt.

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das haben Sie vollkommen richtig gemacht, find ich auch.

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Ich glaube, Sie haben das richtig gemacht. Denn ich glaube, dass allein die Tatsache, dass das Mädel der Mutter einer Freundin davon erzählt, ein Hilferuf ist.

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sie haben das richtige getan.
mit sicherheit.

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Ich bewundere ihren Mut und ihre Tatkraft, das war ganz sicher die richtige Entscheidung. Die Mitarbeiter von dem Sozialdienst haben sicherlich genug Erfahrung, um die Situation richtig einschätzen zu können.

Ich denke, dass die Annahme, dass sich das Mädchen an Sie gewandt hat, ein Hilferuf ist, sehr wahrscheinlich richtig ist. Und lieber einmal zuviel eingeschritten, als einmal zu wenig. Ich finde auch, dass Sie genau richtig gehandelt haben!

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