Nächstes Wochenende, 25.-26. November 2006, findet in den Flottmannhallen in Herne wieder die früher so genannte Kunstbombe, die neuerdings KuBo-Show heißt, statt.

Besonders freut mich, dass Adam Michnia auch wieder ausstellt.

Auf jeden Fall braucht man keine 12 Überstunden aufzubauen. Dafür brauchte ich 12 Stunden Schlaf, nachdem ich die Überstunden gemacht, mich von G. habe bekochen lassen und die werbefreie Schindler-Liste fasziniert angesehen habe.

Heut brauchte ich dann einen Besuch auf der Designbörse zum glücklich sein:

Gestrige Beobachtungen bei der Hunderunde:

* Eine Edelfamilie macht einen Spazierganz am abendlich winigen Rhein. Alle in feinstem Zwirn und die Kinder fahren auf einem echten aber motorisierten Trecker, der einen Höllenlärm von sich gibt. Ich selbst gehe ja eher in ollen Klamotten an den Rhein. Daher konnte ich die Dame im kleinen Schwarzen, die eine riesige Schwangerschaftskugel vor sich her schon nicht gut verstehen. Nachvollziehen konnte ich aber ihren plötzlichen Harndrang, den jede Hochschwangere zuweilen verspürt. Bemitleidet habe ich sie, als sie in ihrem Kleid das nächste Gebüsch ansteuerte.

* Powerwalking ist total in. Jeder kann es, jeder macht es. Besondere Kleidung ist nicht erforderlich. Verwirrt war ich dennoch, als ich die ältere Dame erblickte, die bei der körperlichen Ertüchtigung ein schwarzes Flatter-Spitzenkleid trug.

* Können wirklich junge, wilde Fohlen beim Ausschlagen Hunden schon ein paar Zähne austreten?

* Unsere Sommerhündin ist bei den Jungs sehr beliebt und ist Ursache für Keilereien unter Rüden. Ich hoffe, sie ist gerade nicht heiß. Woran erkennt man das?

Vor einem Jahr hörte ich spontan, recht plötzlich und erfolgreich mit dem Rauchen auf. Seit dem gab es nur wenige Situationen, in denen es mich nach den gewohnten Glimmstängeln. Doch gestern! Gestern kaufte ich mir endlich mal wieder Tabak!

Schön!

Vier sehr oberhöfliche,steife Anrufe und detailierteste Wegbeschreibungen und letztliches Lifelotsing brauchte es heute, bis er endlich da war. Nickelbebrillt, mir nicht in die Augen sehend, Body gebildet stand er vor mir, wartete auf weitere wegweisenden Worte, um ihn zu seinem Ziel zu lotsen. Als er den Bildschirm sah:
"Der war noch letztens in Betrieb, nicht wahr?"
"Ja klar!"
"An was für einen Rechner war der angeschlossen?"
"So weit ich weiß, an einen Pentium II. Hier ist das Verbindungs- und das Stromkabel."
Ein Euro wurde mir herübergereicht und der Herr bückte sich, den Bildschirm hochzuheben. Dieser schwebte keine 2 cm über dem Boden und der Herr stöhnte: "Boah! Ist der schwer!"
So wie er ihn hielt, drohte er abzurutschen... aber alles kein Problem. Ein echter Mann gibt ja nicht auf und greift nicht noch mal nach. Ich lief vorraus, um ihm die Türen zu öffnen und ihm den Weg zu seinem Smart frei zu halten. Es ist mit schleierhaft, wie der Bildschirm unbeschadet am Auto ankam, aber irgendwie klappte es. Genauso schleierhaft ist es mir, warum er den riesigen, antiquerten Bildschirm so unpraktisch in den Minikofferraum hob. Und nur mit viel Gequetsche passte er dann auch rein und die Klappe war endlich zu.
Immernoch ohne mir in die Augen zu schauen murmelte der Mensch ein "Tschö." stieg ins Auto und fuhr los... in die falsche Richtung.
Kopfschüttlnd ging ich zurück ins Haus.

Ich sitze auf dem schattigen Balkon, umflogen von Wattepuscheln. Der Vogel, der ganz in meiner Nähe zwitschert, klingt als spielte ein Kleinkind mit einer quietschenden Tür. Autos höre ich nur von weitem.
Noch ist es kühl. Die Mittagshitze ist noch einige Kilometer Erdumdrehung entfernt, nähert sich aber merklich.
Dann werde ich die Tür schließen und Jalousien ein gutes Stück herunter lassen.
Wo man die Wärme noch vor wenigen Wochen einsperren wollte, will man sie nun nicht mehr rein lassen.

Wir haben den Frühling übersprungen.