Winterlich ist es vor meinem Fenster. Klitzekleine Schneeflocken trudeln durch die Luft und pudern die Welt. Erstaunlicherweise bleiben sie sogar liegen und schmilzen nicht gleich weg. Das ist selten hier im Rheinland.
Doch just, genau jetzt schaut die Sonne zwischen ein paar Wolken hervor. Wie ich sie kenne, wird sie sich dann wohl gleich ans Schmelzen machen. Bis heute abend siegt alles wieder normal aus, fürchte ich. Dabei hätten wir nach den letzten kalten Tagen durchaus die Chance dass der Schnee mal liegen bliebe und wir hätten gute Chancen auf weiße Weihnachten.
Ach, das wäre schön. Ich hätte mal wieder Lust einen Schneemann zu bauen. Die benötigte Möhre fand sich gestern in meinem Kühlschrank ein.

Gemütlich saßen wir beim Frühstück, während die Sonne schräg durch unser Dachfenster spinkste. Da wartete zwar ein Haufen Wäsche auf die Waschmaschine, aber bei dem Wetter sitzt man ja nicht in der Bude rum und wartet aufs Wäsche aufhängen.
G. hatte die Idee nach Roermond zu fahren. Einfach mal das Städtchen gucken und nicht ins Outletcenter. Und wenn, dann NUR, wenn wir noch Zeit haben.
30 Min später saßen wir geduscht und voller Tatendrang im Auto und fuhren in die niederländische Nachbarstadt.



Sie präsentierte sich von ihrer besten Seite. Nur wunderten wir uns über zum Teil verkleidete Kinder, die scharenweise mit ihren Eltern in eine Richtung strömten. Da wir ja neugierig sind, liefen wir ihnen hinterher und landeten in einem größen Volksauflauf.





Und dann kam, übers Wasser geschippert:


Sintaklaas!

Er schwang sich auf ein Pferd, ritt an der Menschenmenge vorbei...



... und jedes Kind durfte ihm seinen geheimen Wunschzettel überreichen.



Ich hatte großen Spaß an Sinterklaas und den Kindern mit den leuchtenden Augen, G. hatte Spaß an mir und alle waren zufrieden.



Und ein würdiger Abschluss war mein Spekulatiuskuchen in dem netten kleinen Eetcafé an der Maas.



Da wir aber doch noch etwas Zeit hatten, habe ich mir im Outletcenter noch einen Pullunder gekauft. Hihi...

Nun hat es sich also doch gelohnt, hier zu bleiben.

Das Wetter entzieht mir jegliche Energie. Ich bin müde und den ganzen Morgen kämpfte ich mit Schwindel und latenter Übelkeit. Jetzt scheint gerade kurz die Sonne. Aber ich weiß, der Schein trügt. Ich bleibe lieber bei meinem Buch und schlafe gleich noch mal ein bisschen drüber ein. Und wenn dann die dicken Wolken wieder alles verdunkeln, zünde ich mein kleines Protestkerzchen an.

"Wow! Schöne, alte Maschine! Welches Baujahr?"
"Welches Teil meinst du?"

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Das Benehmen in amerikanischen Filmen lässt zuweilen zu wünschen übrig. So habe ich schon oft bemerkt, dass man sich dort am Telefon nie mit dem Namen meldet. Außerdem verabschieden die sich auch nie. Unfreundlich ist das. Das sollte sich hier mal einer leisten! Das nenne ich mal richtig schlechten Stil.

Machen die das in der Realität eigentlich auch?

Für all die, die gestern leider nicht dabei sein konnten:


Link: sevenload.com


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Ich habe ja schon einige japanische Feuerwerke hier im Dorf gesehen. Aber diesmal war es ganz besonders wundervoll.

Spitze, grelle Mädchenschreie durchdringen das Haus. Immer wieder. Ein Jungenname wird von einer erwachsenen Frau gerufen. Lautes Lachen klingt zwischen den anhaltenden Schreien hervor.
Unser Nachbarjunge hat anscheinend ein totes Tier gefunden und seiner großen Schwester noch vor dem Mittagessen unter die Nase gehalten und großen Spaß daran.
Kurz drauf wird das Tier im Garten begraben, das Mädchen steht angewiedert und immernoch schluchzend daneben. Der kleine Bruder grinst. Ich auch.

Ich liebe Deutschland
Und die Deutschen
aber ich liebe nicht minder
die Bewohner des übrigen
Teils der Erde
deren Zahl vierzig mal größer
ist als die der Deutschen
Die Liebe gibt dem Menschen
seinen Wert.
Gott Lob! Ich bin also
vierzig mal mehr wert
als jene, die sich nicht
aus dem Sumpfe der Nationalsucht
hervorwinden können
und die nur Deutschland
und Deutschen lieben.

Heinrich Heine
Briefe aus Berlin
1822