Ich hatte es ja schon lange vermutet, dass sich in meiner Firma für mich was tun würde. Ich hatte allerdings gradliniger gedacht. Aber unverhofft kommt oft. So fragte mich die angehende neue Geschäftsführerin heute, ob ich mir vorstellen könnte, Vollzeit zu arbeiten, mir würden ja nur 8 Stunden dazu fehlen. Und dann sagte sie mir, dass unser jetzt-noch-Geschäftsführer (der Chefchef), mich als ihre Assistentin vorgeschlagen hätte. Die Sekretatiatsaufgaben würden mir aber nicht zufallen. Die übernimmt eine mir noch unbekannte Dame, die aber wohl nur so 10/15 Stunden die Woche arbeitet.
Da die angehende GF mir heute schon diverse Einladungen zu eher personalstrategischen Terminen geschickt hat und mich auch sonst in den letzten Wochen immer öfter eher beratend hinzugezogen hat, gehe ich davon aus, dass ich das Angebot als Lob und halben Karriereschritt werten darf.
Kompliziert wird es allerdings, weil ich dann ab nächstem Jahr 3/4 meiner Arbeitszeit für meine alte Chefin arbeite und 1/4 für die Geschäftsführerin. Außerdem werde ich wieder umziehen müssen - in ein Büro in der Nähe der GF. Es wird sicherlich zuweilen schwierig werden, die Prioritäten zu setzen.
Schön finde ich, dass meine Option einige Stunden wöchentlich von zuhause arbeiten zu dürfen, erhalten bleibt.
Nun wird aber erstmal meine Personalakte geprüft. Als erstes steht mal eine Gehalterhöhung an.

Ich bin gespannt. Sehr gespannt.

Eben kam ich in mein Büro.
Balkontür weit offen: gut
Großpackung Würfelzucker (zur Hälfte geleert) weg: nicht gut.

Für die Tür hat sich bereits der Stinkstiefelkollege schuldig erklärt.
Aber bitte: Wer hat meinen Zucker geklaut?

Edit, 26.08.2009:

Meine Kollegin ist der Zuckerdieb! Sie hat gedacht, das sei Firmenzucker, der von einer Messe übrig geblieben sei und von mir nach und nach verzehrt werden würde und sie hat ihn schon zu unserer Messe-Utensilien-Sammlung gepackt.

Nix! Das ist mein privater Zucker! Wie unverschämt ist das denn? Kann man da nicht vorher mal fragen?

- Montag, Dienstag frei
- Mittwoch 6 Stunden angenehme und produktive Besprechung mit neuer Chefin
- Donnerstag, Freitag frei
Ich finde, das ist ein Arbeitsrythmus, mit dem man leben kann.

Allerdings wurde gestern auch sehr kurzfristig beschlossen, dass wir nun doch einen (nicht gerade kleinen) Stand auf einer Fachmesse Ende September haben werden. Das bedeutet auch, dass mein Urlaub noch weiter fragmentiert werden könnte, um für Entscheidungen parat zu stehen. Die neue Chefin fragte schon zaghaft, ob ich den Urlaub nicht evtl verschieben könne. Ich antwortete ebenso zaghaft, dass ich zur Zeit sehr ausgebrannt sei und die freien Tage bitter nötig sind - vor allem auch im Hinblick auf die anfallende Mehrarbeit durch die nun zu planende Messe. Erste Schritte und Kontaktaufnahme könne auch meine Kollegin allein machen und mit Termine mitteilen...
Ich glaube, das war ein für die neue Chefin akzeptabler Kompromiss ... und für mich mehr als nötig.

Mutterschaftsvertretung, Urlaubsvertretung und ein Haufen ungeliebter Arbeiten.

Guten Morgen.

Ach menno.

...

Ich betrachte es einfach als Chance. Und dass der Chef mir dieses Noch-Geheimnis incl. einiger kleiner Hinweise auf die Auswirkungen auf mich erzählte, ist wahrscheinlich doch eher wohlwollend gemeint.

Hatte gerade Besuch im Büro.



Und der junge Mann durfte frei strampeln. Und ist unglücklicherweise reiner Bauchschläfer. Aber ich bin mir sicher, er schafft das.

Auf besonderen Wunsch einzelner Damen:

Hier auf dem Firmengelände wollte nie einer Rasen mähen. Deswegen haben wir Schafe und Ziegen auf den Wiesen stehen. Heute morgen habe ich sie kurz besucht:

und wie jedes Jahr und nun schon zum vierten Mal fahre ich gleich dort hin.



Und wie immer bin ich sehr gespannt. Der Kongress ist jedes Mal ein Wechselbad der Gefühle. In manchen Gruppen herrscht permanenter Kleinkrieg und man ist immer gespannt, ob man sich diesmal plötzlich auf der Seite der Bösen wieder findet.
Unter den Ausstellern hat sich mittlerweile aber sowas wie ein Schulterschluß ergeben und am Ende des Kongresses hat man untereinander sogar sowas wie Zeltlageratmosphäre.
Aber trotz der sehr schönen Umgebung und des wahrscheinlich schönen Wetters, sind die Tage dort meist alles andere als entspannend.

Abwarten. Mal wieder.

Immerhin ist das Essen dort sehr gut.

Meine Lieblingsgraphikerin war bei unserer Agentur nur freie Mitarbeiterin. Nun wird sie wohl länger nicht mehr dort arbeiten. Sie wissen schon, die Wirtschaft und so. Mein neuer Ansprechpartner hat sich in den letzten Tagen schon erfolgreich bei mir unbeliebt gemacht. Heute rief mich meine Lieblingsgraphikerin an, sie hatte von meinem Leid gehört und wollte mir anbieten, trotzdem weiter mit ihr zusammen zu arbeiten. Im Anschluss an das Gespräch schickte sie mir ihre Kontaktdaten per Mail:

Hallo Frau Diagonale,
hier meine Kontaktdaten:

Frau Graphikerin
Pixelstraße 1
Kölle
Tel
Fax
Mail

Ich würde mich freuen wieder von Ihnen zu hören.

Beste Grüße

Frau Graphikerin


Darauf antwortete ich:

Hallo Frau Graphikerin,

lieben Dank für Ihre Kontaktdaten. Ich bin mir sicher, dass wir wieder von einander hören werden.

(Ich bin ja sogar meinem Friseur treu geblieben, der nun statt in Düsseldorf angestellt zu sein, sich in Wuppertal selbständig gemacht hat. Ist schon irgendwie ähnlich, wenn man sich bei jemandem wohl fühlt, der einem den Look verpasst, den man sich vorstellt...:o))

Viele Grüße

Frau Diagonale


Darauf antwortete Sie widerum:

Hallo Frau Diagonale,
ich würde mich über Ihre "Treue" sehr freuen - ihre Frisur gefällt mir übrigens auch gut :-)

Bis dann, einen schönen Tag und beste Grüße
Frau Graphikerin