Samstag, 22. August 2009
Friede


Auf einer Decke am Rhein, Wind um die Nase, Sonne auf dem Bauch, geschlossene Augen, durchatmen, schweigen. Und irgendwann lässt es sich auch viel besser reden.



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Schön.

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oh ja, sehr schön...

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Ja. :o)

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ein leben ohne rhein ist unvorstellbar ;o)

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Oder um es mit Loriot zu sagen:
"...vorstellbar - aber sinnlos." ;-)

Lagen heute nachmittag auch am Ufer, bis die Sonne hinter den Pappeln verschwand.

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Genau. Manchmal muß da einfach ein bißchen Luft dran.

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Ja :)
"Regungslos lagen wir auf dem Rücken im Sand, wenn der Großvater befahl, die Augen zu schließen und die Ohren auszustrecken. An geschmeidigen Röhren fuhr ich meine Ohren in die Landschaft hinaus, näherte mich dem Erdboden, den zirpenden Grillen, ein betäubender Lärm, suchte nach stillen Fleckchen im Gras, hörte das beharrliche Trommeln seiner Wurzeln, das Zischen millionenfacher grüner Zungen, hörte die Käfer fressen, ein kleines Knacken, winziges Knistern, der Käfer kam näher; die Käferkiefer fragten: Wo bist du Biß, du, als wollten sie mich fressen. Ich zog die Ohren ein. Fuhr sie im hohen Bogen durchs zischelnde Schilf ins Sausen der Pappeln, hier einen Kuckuck schnappend wie der Fisch die Mücke, dort ein Bienensummen, Hummelbrummen, Libellensirren. Das Tuscheln der Wellen, ihr aufgeregtes Schlagen, wenn ein Kahn sich näherte, den Rhein hinauf oder hinunter, beladen oder leer. Mit meinen ausgestreckten Ohren lauschte ich es den Wellen ab; ließ die Ohren ein Stück weit auf den Kähnen fahren; das Flattern der Wäsche im Wind, das Bellen des Hundes an Bord, das Klappern der Töpfe aus der Kombüse, helle Frauenstimmen, die rauhen der Männer, Kindergeschrei. Über allem aber das Stampfen der Maschinen, so, daß ich die Ohren bald wieder zurückzog, sie hochfuhr; weit in den Himmel hinein, bis sie dort pendelten und an meiner Kopfhaut ruckten wie ein Luftballon in der Hand. S. 10-11"

Aus: Ulla Hahn "Das verborgene Wort"

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recording time: 6919 Tage
last track: 2014/01/25 19:09
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