Aus gegebenem Anlass, durchsuche ich gerade einige Fotos. Wenn man so alte Bilder durchforstet, fällt einem immer wieder auf, wie glücklich oder unglücklich in verschiedenen Phasen gewesen sein muss. Es gab da eine Phase, da habe ich auf jedem Bild einen total verkniffenen Mund. Schlimm! Andere finden diese Bilder "doch ganz hübsch!" oder sagen "das bist Du" und ich konnte nie zustimmen. Nein. Ich bin anders. Ich sehe mich selbst nicht so verkniffen und verkrampft. Und sah ich wirklich jemals so spießig aus? Ist ja total fürchterlich! Das war wirklich nie beabsichtigt! Aber ganz ohne es zu wollen, sah ich dennoch so aus. Dennoch bin ich beruhigt. Es gibt auch eine ganze Reihe Bilder, auf denen ich fröhlich, lustig, gut und glücklich aussehe.
Nächsten Sonntag kommen vielleicht noch ein paar solche dazu. Bin schon ganz aufgeregt!

Fotos spiegeln immer mehr oder weniger subtil die Stimmung wieder. Diese Regel wird allerdings mit schöner Regelmäßigkeit von der Ausnahme Passfotos bestätigt ;)

Ich mag mich auf Fotos an sich ja überhaupt nur ganz selten mal leiden. Das liegt aber oft auch wirklich an der Stimmung, die ich auf dem jeweiligen Bild ausstrahle. In den letzten ein einhalb Jahren hat sich das aber ziemlich geändert. Die Fotos schaue ich mir gern an und wundere mich manchmal auch selbst über die Wandlung, die ich in der Zeit durchgemacht habe.

Als ein Freund mir ein Foto zeigte aus der Zeit kurz vor meiner Trennung, habe ich mich wirklich erschreckt. Aber da war es eindeutig, auch für alle anderen, dass es mir richtig scheiße ging. Ansonsten fotografiere ich zu viel, als dass mich andere überhaupt häufiger fotografieren würden. ;)

Fotos und Realität sind nicht immer übereinstimmend. So kann man z.B. auf Fotos immer verkniffen aussehen, weil man überhaupt keinen Lust hat, dass man gerade fotografiert wird. Dann sieht man schnell verbissen aus. Und trotzdem ist man natürlich überhaupt nicht verbissen (oder wenn, dann nur ein wenig).

Ich finde es sehr schön, wenn sich die fotografierte Person von mir gesehen fühlt und sich hinterher auf den Fotos auch "erkennt" und mag.

Von mir gibt es oft Fotos, da fühle ich mich nicht getroffen.

Und was giardino sagt, kenne ich auch. Als mich mein langjähriger Freund vor 10 Jahren verlassen hatte, sah ich auf Bildern erschreckend schlecht aus. Sehr schockierende Erfahrung.

Warum? Also aufgeregt?