Donnerstag, 30. April 2009
9. Tag (14.04.2009)
Wir kommen gut aus den Federn. Das Navi lotst uns sicher in den Vorort, vorbei an großen Villen, gleich am Wasser gelegen. Die Rue Notre Dame ist ewig lang. Der letzte Besuch bei einem Autohändler steht an.

Es ist ebenfalls eine Halle, ein wenig kleiner als die erste und reichlich älter. Genauso wie der Verkäufer. Ein wenig älter, gepflegt, sympatisch und angenehm unaufgeregt. Wieder öffnet sich eine Tür zu einer Halle, wieder hören wir „Enjoy!“ doch diesmal begleitet uns Howard, der Verkäufer, und erzählt uns die Geschichten der Autos, vor denen wir bewundernd stehen bleiben. Da ist der.. äh.. ich weiß es nicht, vielleicht frage ich G. gleich, was das für ein Auto war. Den hat ein Kunde mal gekauft, 160.000 $ rein gesteckt, gemacht und getan und ihn dann wieder verkauft, weil seine Frau plötzlich einen Porsche wollte. Der Wagen ist beeindruckend!
Kurz dahinter steht ein Morris Minor Cabrio. Wunderschön. Doch im Regen würde ich damit nicht fahren wollen. Der sieht nicht so richtig dicht aus.J. will ihn sich aber unbedingt kaufen, wenn sie mal groß und stark ist. Reich muss man dafür nicht sein. J. bekommt aber bei allen Cabrios leuchtende Augen, oder bei quietschgrünen Muscle Cars.
Leider mache ich diesmal keine Bilder. Ich bin zu beschäftigt, denn ich muss G. beobachten, wie er um den Schschschatz herumläuft und Macken und Fehler sucht. Erfolglos. „Ich glaub, den kauf ich!“ raunt er J. im Vorbeigehen zu. J. grinst und gibt ihr Einverständnis. Mich fragt ja keiner. Stimmt nicht, hat hier aber großen dramaturgischen Wert.



Jedenfalls krabbelt auf dem supersauberen Boden herum und guckt sich den Wagen von unten an. Alles trocken. Howard macht derweil schon mal alle Tore auf, um für gute Durchlüftung zu sorgen. Dann holt er den Schlüssel. Der Wagen springt, obwohl er vorher kalt war, ohne Mucken an und blubbert fröhlich und laut vor sich hin. G. bekommt aufgeregt rote Wangen und versucht ein Pokerface aufzusetzen. Es gelingt ihm nicht.
Howard lässt uns eine Weile allein. G. strahlt, fragt mich nun doch Soll ich? Wirklich?. ... Er kauft ihn.

Den Rest des Tages läuft G. uns nur noch hinterher und äußerst keine eigenen Wünsche mehr. Das müssen J. und ich ausnutzen, denn das hat Seltenheitswert! Komischerweise sehen wir trotzdem noch ein bisschen von der Stadt und gönnen G. auch noch den einen oder anderen CD-Laden.
















Nein, ich habe keine Ahnung, woher dieses lila Ding da kommt und ich bin ziemlich sauer, dass es in diesem Bild steckt. Es muss trotzdem hier hin.

Morgen geht's nach New York zurück. Wir sind einerseits ziemlich aufgekratzt wegen des Autokaufs, andererseits auch total gespannt auf die Megastadt. Der erste Abend/Morgen dort, war dann doch wirklich viel zu kurz. Sogar zu kurz, um beeindruckt zu sein.

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Mittwoch, 29. April 2009
8. Tag (13.04.2009)
Morgens spricht uns unsere Gastgeberein aus Singapur mit betretener Miene an und rät uns, unseren Mietwagen zu inspizieren. Sie hofft, dass wir keine wertvollen Gegenstände darin liegen lassen haben. Die linke, hintere Seitenscheibe ist eingeschlagen, der Wagen komplett zerwühlt. Wir sind froh, ihn bei jedem größeren Stopp immer artig leer geräumt zu haben und so auch diesmal. Die Idioten haben nichts gefunden. Lästig ist die Geschichte dennoch, denn wir haben mal wieder eine längere Strecke vor der Brust und hatten eigentlich gehofft recht früh in Montréal anzukommen, um vielleicht mal wieder ein bisschen mehr von einer Stadt sehen zu können. Doch das Theater mit Polizei (die bei solchen Delikten dort übrigens gar nicht mal mehr raus kommt, sondern nur noch einen Report schreibt) und Mietwagengesellschaft kostet uns 3,5 Stunden. Der Tauschwagen ist auch noch ein uncooler Honda. Nicht, dass der Toyota viel toller gewesen wäre, aber er war geräumig und komfortabel. Der Honda ist ein Rentnerauto. Aber was solls? Wir müssen weiter.



Auf der Fahrt entdecke ich in meinem Reiseführer ein offenbar schön gelegenes Hotel im Quartier Latin von Montréal, wo sich viele schöne Kneipen, Cafés und Geschäfte angesiedelt haben sollen. Die Uni ist dort auch angesiedelt, so dass das dort rumlaufende Volk sehr jung und wuselig ist.
Wir fahren am Hotel vor, springen rein, fragen nach einem Familyroom und dessen Preis, nicken sofort und nehmen das angebotene Zimmer. Allzuviel hatte ich nicht erwartet. Aber der äußere Schein des Hotels täuschte gewaltig!





Nachdem wir das Gepäck für weitere 2 Nächte hochgeschleppt und das Auto in der hoteleigenen Garage gepakt haben, bemerken wir ein Hüngerchen und Erkundungsfreude.



Es zieht uns erst mal Richtung Tourizentrum am Wasser. Alle Geschäfte haben bereits geschlossen, was uns nicht viel ausmacht. Da unten sind eh nur Souvenir-Läden und Restaurants, die uns erst mal nicht locken können.

Es ist bereits recht spät, als wir durch Chinatown kommen und unvermittelt in einem Rotlichteckchen (Rotlichtviertel wäre zu viel gesagt.) landen. G. findest das lustig, J. und ich fühlen uns aufgrund der vielen komischen Blicke der männlichen Passanten nicht so wahnsinnig wohl und wollen einfach weiter.

Kurz drauf sind wir wieder im Quartier Latin wo wir auf Nahrungssuche gehen. G. steuert einen cool aussehenden Laden im Hochparterre an, ich gehe die Treppe hinter ihm her und bin schon fast drin, als ein verzweifelter Ruf meiner Tochter an mein Ohr dringt. Ein Türsteher, den ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte, hält sie auf und will ihren Ausweis sehen. Ich gehe zurück und starte Verhandlungsversuche. Dass ich die Mutter des Mädels bin, interessiert ihn nicht. Sie darft nicht rein. Immerhin hat G. mittlerweile auch gemerkt, dass seine Begleiterinnen nicht mehr hinter ihm sind. Enttäuscht kommt er zurück.
Da Ärger und Hunger keine gute Basis für weitere Geduld beim Suchen sind, nehmen wir nun das Erstbeste, was sich uns bietet und wo J. mit rein darft. Ihr und mir gefällt es recht gut. G. grummelt. Aber auch er findet die auf dem riesigen Flatscreen dargeboteten Videos von Stunt-Pannen und ähnlichem äußerst unterhaltsam. So klingt auch dieser Tag aus.

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