Eben war ich bei meinem Lieblingsfriseur, damit meine Haare nicht meinen Gemütszustand spiegeln. Naja, zumindest nicht so sehr. Und ich mag meinen Friseur ja sehr gern. Wenn wir allein in seinem kleinen, schrägen Laden sind, kommen wir ins Reden. Wir haben schon philosophiert, reden gerne über Kunst und Musik, haben in einigen Dingen die gleiche Weltanschauung und ich glaube, er mag mich auch.
Heute begrüßt er mich, fragt wie's mir geht und ich sage zu zögerlich gut. Er legt mir die Hand auf die Schulter und sagt, er sei gleich ganz für mich da. Er verleiht den Haaren des Kunden vor mir einen letzten Schliff, kassiert und kommt zu mir. Erst das Fachliche, damit er los legen kann und dann fragt er Was ist los? Ich erzähle. Alles. Ich schlucke und sehe mir dabei auf die Füße. Zwischendurch versorgt er mich mit Birnensaft, streicht mir kurz über sie Wange, was so unglaublich gut tut und ich spüre, wie ich entspanne und tiefer in den Stuhl sinke. Die Kopfmassage fällt heute länger aus und wir schweigen.
Dann erzählt er. Von seinem zur Zeit auch sehr turbolenten Privatleben, was auf der einen Seite schön und auf der anderen Seite ganz schrecklich ist. Dann schweigen wir wieder. Ein friedliches, beruhigendes Schweigen. Und ich bekomme noch einen Birnensaft.

Mit unsäglicher aber sehr entspannender Langsamkeit habe ich heute gegen 14:20 Uhr mal gefrühstückt. Hatte einfach keinen Hunger und keinen Appetit. Ungewohnt, aber kommt vor. Bis dahin hatte ich aber immerhin schon unter der Dusche rumgetrödelt, im Internet rumgetrödelt, an meinen Balkonblümchen rumgezupft und die wahnsinnig laute Baustelle unter meinem Balkon beobachtet, die das ganze Haus zum Beben brachte.
In eben jener Langsamkeit habe ich dann jetzt diverse Papierstapel, die ich gerne in meinem Lebensraum verteile, abgetragen, Altpapier von wichtigen Dokumenten getrennt und alles raus gesucht, was ich für meine Steuer 2008 brauchen werde. Unglaublicherweise bin ich jetzt tatsächlich damit fertig und beginne gleich, mein Steuerprogramm upzudaten und meine Daten einzugeben. Und es tut gar nicht weh! Ich bin auch nicht gestresst! Ich kann es kaum fassen.

- mit schlechter Laune aufwachen
- alles in Frage stellen
- kein Frühstück im Haus haben
- wissen, dass man sich heute noch an die Steuer 2008 setzen muss

Ein einziger Lichtblick am Nachmittag.

Heute werde ich mich mal wieder an herzhafte Muffins wagen:

Kartoffelmuffins mit Curry und Kurkuma

Sie sollen ganz hervorragend zu Pilzragout passen, was ich sehr praktisch finde, da unser Nachbar und letztens eigens im Wald gesammelte und gleich eingeschweißt und eingefrorene Pfifferlinge mitbrachte.

Die Zutaten für die Muffins liegen schon bereit und ich bereite mich mental vor, indem ich mir die Reihenfolge in der Zubereitung zurecht denke. Man will ja die Pilze und die Muffins gleichzeitig servieren. Alles einzeln zubereiten kann ja jeder.

Falls die Muffins gelingen und schmecken, verrate ich auch das Rezept.

Ich habe heute einem spontanen Anfall von Putzwut nachgegeben und unsere ca 115 qm Fliesen- und Parkettflächen gründlich gestaubsaugt und gewischt. Dabei habe ich 4 Mal das Wischwasser wechseln müssen und 3 Stunden gebraucht.
Ich such uns jetzt einfach mal eine 50qm-Wohnung mit Teppich. Ja! Auch in Bad und Küche!

Aber wir werden erst umziehen, wenn es hier wieder dreckig ist. Versteht sich.

Freund M. und ich bewundern die riesigen Gläser Radler, die man hier so bekommt. M. fragt den Kellner, der wie Bob Dylan aussieht, ob man auch ein kleines Radler bekommen kann.
Kellner: "Nein, wir haben hier nur kleine Flaschen, die wir mischen."
M: "Hmm, ok. Nee, dann hätte ich lieber eine Weinschorle."
Kellner: "Das ist aber sehr groß!"

Nachdem wir gestern einen Strandtag einlegten, aufgrund dessen meine Haut nun angenehm sonnengebräunt, mein Teint gesund und frisch und alles wundervoll eingecremt ist, ist heute der Magen dran.



Eben habe ich drei Weckgläschen voll Pesto gemacht... mit Pecorino statt Parmesan. Das mag ich viel lieber. Ein paar besonders gute Nudeln warten auch schon auf den ersten Genuss.

Heute Abend wird es jedoch einen mediterranen Gemüseauflauf geben, dessen Hackfleisch bereits angebraten in der Pfanne wartet.

Und spätestens übermorgen brauche ich neue Bücher.

Trotzdem bei G. rote Beine und bei mir roter Rücken. Beides wohl etwas mangelhaft eingeschmiert. Jaja. Wolken.

Oh! Ganz ganz vielleicht komme ich dieses Jahr nochmal nach Brighton und zu unseren Freunden dort in der Nähe! Ich hoffe, dass das klappt!

Am Sonntag holten J. und ich eine Freundin vom Flugzeug ab. Leider mussten wir eine Weile beim Amerikaner 2 Getränke zu uns nehmen, denn die junge Dame teilte uns mit, dass es an Bord einen Schweinegrippe-Verdacht gäbe. Fein!

Noch feiner ist, dass ich seit einigen Stunden leichte Halsschmerzen und seit einer Stunde auch Kopfschmerzen habe. Ich hoffe, das ist ein gemeiner Zufall und morgen wieder vorbei.