Donnerstag, 23. November 2006
Morast
Wenn man lange genug im Sumpf steckt, merkt man gar nicht mehr, wie beschissen das eigentlich ist. Nur wenn der Sumpf einen dann noch tiefer ziehen will und ruft: „Du musst jetzt Hartz IV beantragen! Aber viel bekommste nich, weil Deine Freundin ja Geld verdient. Die füttert dich bestimmt gerne durch und bezahlt die volle Miete und so.“ Aber die Freundin hat aber eigentlich auch gar nicht so viele Reichtümer. Die ist zwar schlau und hat einen Job der ihr Spaß macht, aber der ist eben normal bezahlt. Weit entfernt vom restaurierten Oldtimer in der Dreiergarage neben dem fantastisch isolierten Loft in kultiger Wohnlage. Und dann bekommt man einen Schreck und versucht noch mehr sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Aber das geht nur im Nimmernimmerland und bei Alice im Wunderland. Und die Freundin kommt an die Haare nicht dran und hat auch selbst nciht so viel Kraft. Und andere interessieren sich nicht mal dafür. Und dann kommen immer wieder solche Leute vorbei, gucken auf Deinen Schopf, unterhalten sich ein bisschen mit Dir und sagen: „Ich hol Dich da bald raus, hab nur noch ein bisschen Geduld. Scheinst ja ein Netter zu sein, für den sich das lohnt.“ Und dann drehen sie sich ab und gehen weg. Die meisten kommen aber nicht mal wieder, um Dir die Zunge raus zu strecken. Die lassen Dich da einfach stecken in dem Sumpf. Und Du strampelst weiter und rufst Leuten zu, was Du alles für Sie tun würdest, wenn sie Dir helfen. Und Du meinst das ernst. Aber sie lächeln nur und ziehen irgendwelche Torfnasen aus dem Nachbarsumpf.

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Mittwoch, 15. November 2006
... und da die Sonne jetzt fast weg ist:


Da brauche ich mich auch nicht so vor der großen, bösen Hand zu fürchten, die hier gerade über den Himmel kriecht.

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Dienstag, 14. November 2006
Difficulties
Wenn der eine den anderen, der andere aber nicht den einen, dann wirds richtig fies und traurig für den einen. Aber schlimmer ist's wohl, wenn der andere zwar nicht, aber doch so tut als ob weil er sich nicht traut das laut zu sagen. Kein Arsch in der Hose sowas.

Klar geworden?

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Freitag, 3. November 2006
... mit kleinen Sachen ...
G. und ich hocken in verklecksten Schlunzklamotten auf dem Küchenboden und lackieren liebevoll unsere Regalbretter. Aus dem Wohnzimmer klingt leise Musik. Meine Tochter liegt hinter mir auf dem Rücken und lauscht unseren Pinselstrichen. Zehn Minuten spricht keiner ein Wort. Dann sagt sie leise und ruhig zu mir: "Mama, ich bin glücklich."

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Sonntag, 29. Oktober 2006
Entspannt
Ich mag so Kruschtel-Sonntage an denen das Wetter draussen nicht so gut aber auch nicht zu schlecht ist. Solche Sonntage, an denen jeder vor sich hin kramt, ich mal dazu komme das Bad so putzen, dass ich nachher richtig stolz drauf bin, denen selbst meine Tochter nach ein bisschen Druck bereit ist ihr Zimmer aufzuräumen und zu staubsaugen... und nachher darauf ebenso stolz ist, wie ich auf das Bad. Sonntage, an denen G. die Musik laut macht und wir uns deswegen nicht unterhalten können. Und dann, wenn jeder ein bisschen entspannten Fleiß an den Tag gelegt hat, fahre ich zur großen Konditorei im Norden der Stadt und hole unsägliche Köstlichkeiten. Die werden bei Kerzenschein im trüben, herbstlichen Nachmittagslicht zusammen genossen und dazu heißer Tee getrunken. Vielleicht koche ich abends noch. Thai oder Italienisch? Mal sehen. Wie auch immer: Nach solchen Tagen lächelt meine Seele und baumelt friedlich in mir. So wird es auch heute sein. Ganz sicher.

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Donnerstag, 21. September 2006
Zum Heulen
Kurz nach der Freude kommt's manchmal anders. Gerade schon wieder Streit mit G. gehabt. Er kommt von der Arbeit nach hause und will sofort etwas unternehmen. Raus. In die Sonne. Gute Idee! Geht aber nicht, weil ich gleich, wenn Js Gitarrenunterricht beendet ist, mit ihr für die Englischarbeit morgen üben muss. Das hat für mich absolute Priorität.
Er will das nicht. Er meint, meine Tochter müsse das auch ganz allein können, sie müsse auch ohne fremde Hilfe/Unterstützung gut in der Schule sein und ich könne mir meine Freizeit doch nicht danach einteilen, wann mein Kind seine Klassenarbeiten schreibt.
Ich sehe das anders. Ich habe die Verantwortung für mein Kind. Sie ist 12 Jahre alt. Ein Alter, in dem man noch nicht erwarten kann, dass alle Aufgaben selbständig und bis zur Perfektion erledigt werden. Ein Alter, in dem man Selbstverantwortung noch nicht ganz begriffen hat und manchmal einen Schubs oder gar Tritt in den Hintern braucht.

Jedes Mal gibt es Streit. Und nie bekomme ich beides unter einen Hut. Entweder denke ich, ich vernachlässige mein Kind oder ich bekomme Ärger mit G, weil ich zu wenig mit ihm unternehme... und eben verließ G. die Wohnung und sagte laut: "Hier muss sich grundlegend etwas ändern!"

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Samstag, 2. September 2006
Zensiert
Also manchmal würd ich ihn am Liebsten ... und dann ... Und wenn er dann so richtig... dann würde ich ...

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Dienstag, 20. Juni 2006
ganz unten
Sie hatte sich in den letzten Monaten angestrengt und viel getan. Naja, Feizeit hatte sie sich auch gelassen, aber das ist ja auch erlaubt. Braucht man ja. Es hatte auch ein paar Früchte getragen. Die Noten waren besser geworden und sie hoffte die Klasse nicht wiederholen zu müssen. Dann heute der Anruf des Klassenlehrers:Klassenziel nicht erreicht. Nur knapp, aber leider nicht versetzt.
Jetzt würde sie wieder in eine neue Klasse kommen. Schon die vierte, seit sie zur Schule geht.
Schmerzen in der Brust. Kloß im Hals. Stimme weg.
Was kommt da auf mich zu? Wird jemand nettes in der Klasse sein? Was wenn ich es auch nächstes Jahr nicht schaffe? Scheiße.

Die Mimik verriet ihre Gedanken und Gefühle. Ich konnte nichts für sie tun.

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Freitag, 16. Juni 2006
Old stuff
G. und ich stehen ja auf so altes Zeug. Auf dem Trödel letztens lernte G. einen Fahrradfreak kennen, indem er ihm hinterher lief und ihn auf sein altes Alpenrad ansprach. Es entspann sich ein längeres Gespräch, in dem der Typ und anbot uns mal seine Sammlung und Hobby-Werkstatt für Fahrräder und alte Citroens anzusehen.
Heute waren wir da. War das voll! Ich sah bestimmt 30 2CV-Türen in unterschiedlichen Farben, daneben Rollverdecke zu Hauf. Ganz hinten bastelte er gerade an einem sehr alten DS und ganz ganz hinten, wo man nur hinkam, wenn man den Mut besaß seine Klamotten sehr dreckig zu machen, sah man so einen alten Wagen - wie heißt er noch? ... "Tatra" ... stimmt - in dem die russischen Politiker immer durch die Gegend kutschiert wurden.



Und dazwischen standen alten Fahrräder. Oder die Gerippe derer hingen herum. Da waren Adler-Getriebe-Räder,



ein Wanderer Damenrad - wunderschön, aber leider nur der Rahmen - und viel anderes Zeug.
Dann fuhren wir zu ihm nach hause. Er raste in seiner roten Ente vor uns her und demonstrierte in jeder Kurve die schnittige Kurvenlage seines Gefährts. Wo 50 erlaubt war, heizte er mit mind. 80 rum und wir hatten in den Kurven mit dem Schlachtschiff Audi 100 einige Probleme zu folgen... dabei ist G. kein vorsichtiger Fahrer.

Der Karosseriebauer wohnte in einem schlichten, gepflegten Mehrfamilienhaus, in dem er mehrere Ecken der Tiefgarage und des Fahrradraumes für seine Leidenschaft in Beschlag nimmt. Schon das Damen-Bäckerfahrrad begeisterte mich.



Aber dieses regelmäßig in den Keller schlepen zu müssen, würde meine Begeisterung doch sehr schnell dämpfen.
G. schlich um ein perfekt restauriertes Alpenfahrrad. Dies stand aber nur im absoluten Ausnahmefall zum Verkauf. Aber das Getrieberad ist ja auch sehr interessant... muss halt nur noch was dran gemacht werden.
Mir bot der Mann ein Damenfahrrad an, von dem er selbst noch nicht allzuviel wusste. Und ich weiß nur: dunkelrot mit einer sehr feinen Linierung, mit Verzierungen am Rahmen, Drei-Gang und dem Schriftzug "Helios" am Rand. Vordere Lampe und Rücklicht sind klein und Original. Auch hier müsste was dran gemacht werden. Das ganze für 50, - €. "Man muss auch gönnen können" sagte der Sammler trocken.

Leider finde ich zu dem Rad keinerlei Angaben oder Bilder im Netz. Und leider finde ich in mir auch keinerlei Entscheidung. Kaufe ich mir das schöne Fahrrad?

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recording time: 6920 Tage
last track: 2014/01/25 19:09
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Ich bin auch gern hier....
Ich bin auch gern hier. Es fühlt so geborgen an....
by diagonale (2014/01/25 19:09)
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Ich erinnere mich auch noch gut an diese Geschichten,...
by giardino (2014/01/25 18:42)
Retrospektive
Eine unserer kanadischen Musikerinnen, Christina Martin,...
by diagonale (2014/01/25 14:35)
Was kleines fluffiges...
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by giardino (2013/05/07 01:29)
Liebe Frau Diagonale, schade...
Liebe Frau Diagonale, schade dass Sie fort sind. Kommen...
by kleines fluffiges (2013/02/08 00:23)

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