Sonntag, 26. August 2007
Verfall der Traditionen
diagonale, 15:56h
Nun, da ich die Pflichten einer guten (Haus-)Frau wirklich verinnerlicht und verstanden habe, bin ich umso mehr über die Szene verwirrt, die sich am Freitag bei der Hochzeit meiner Cousine abspielte. Zu späterer Stunde wollte man die gute alte Tradition des "Brautstraußwerfens" pflegen. Alle unverheirateten (Jung-)Frauen sollten sich hinter der Braut aufstellen und sich darum prügeln den Brautstrauß zu fangen. Ich dachte, ich sei schon perfekt positioniert um drunter weg zu tauchen und bloß keinerlei körperlichen Kontakt mit diesem erschreckenden Objekt zu haben. Doch als ich mich umdrehte, standen 6/7 Mädels hinter mir, bückten und versteckten sich dort! Der Strauß flog und landete ungefangen auf dem Boden. Die erste Rose brach ab. Die anwesenden Herren waren schockiert! Ein zweiter Wurf wurde verordnet und die Opfer entsprechend aufgestellt. Nun wurde der Strauß von der darauf hin völlig verzweifelten Trauzeugin gefangen. Erleichtertes Lächeln unter den anderen Damen, die der Fängerin gratulierten.
Der Strauß macht sich auf dem Küchentisch sicher sehr gut. ... comment
pappnase,
Sonntag, 26. August 2007, 16:50
erinnert mich an den tobenden frischgatten, dem wir im frühjahr nach alter sitte die braut entführten.
obwohl ihm eingeweihte den zielort nannten tauchte er dort sehr erbost auf und wollte die in der kurzen zeit hart erarbeitete, wenn auch kleine rechnung nicht übernehmen. ... link
diagonale,
Sonntag, 26. August 2007, 17:55
Anscheinend sind die Menschen doch noch zu abergläubisch, um diesen Spaß unbefangen mitzumachen und genau als solchen zu sehen. Aber ich habe auch gut Reden. Ich wollte das Gestrüpp auch nicht fangen.
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blogleser,
Montag, 27. August 2007, 01:51
Der Freundeskreis Ihrer Cousine ist mir sehr sympathisch :)
Für mehr Spass sorgt allerdings ein ehemals sehr guter Handballer der Kempermässig in den Raum hechtet und den Strauss zielsicher einer verdammt gutaussehenden Bedienung zufaustet (bei der er den ganzen Abend umsonst gebaggert hat). Nein, ich wars nicht ... aber das hatte schon was. Warum ihm das am nächsten Morgen, nüchtern, unangenehm war, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden ..... ... link
diagonale,
Montag, 27. August 2007, 11:32
Ich finde auch, dass ihm das nicht unangenehm sein muss. Swas kann man ja noch seinen Enkeln erzählen... ganz nach dem Moto: "Boah, watt konnten wir damals noch feiern! Ihren jungen Leuts könnt das ja gar nicht mehr."
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rotezora,
Montag, 27. August 2007, 12:41
Ich verstecke mich ja bei solchen Gelegenheiten auch gerne gaaaaanz weit hinten...
Wobei ich glaube, das Problem ist garnicht so sehr der Verfall der Traditionen. Ich glaube, die meisten Frauen möchten nicht zugeben, dass sie den Strauß gerne fangen würden. Also ich meine damit nicht, dass ihn in Wirklichkeit alle fangen wollen, aber ich glaube, einige schon. Das würde aber den mühevoll erarbeiteten Eindruck von "ich bin eine moderne, selbstständige Frau, brauche niemanden und bin auch alleine total glücklich" zerstören. Und nicht nur anderen gegenüber, sondern auch man selbst würde sich gar mit Wünschen und Sehnsüchten konfrontiert sehen, die man doch seit Jahren mühevoll zu unterdrücken versucht. ...sprach die eigenständige, souveräne Frau, die noch nie was vom Heiraten gehalten hat ;-) ... link
diagonale,
Montag, 27. August 2007, 17:55
Ach nee.. ich glaube nicht, dass diese vermeindtlich Doch-aber-auch-wieder-nicht-Fangen-Wollerinnen so viele waren. Sie sahen alle irgendwie eher unverheiratet-glücklich aus.
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midori,
Montag, 27. August 2007, 15:58
Ich bin dem Strauß auch immer ausgewichen und einmal habe ich mir dafür auch den erleichterten Dank meines (Ex-)Freundes verdient.
Jetzt allerdings würde ich meinen gekonnten Hüftschwung mit Körperdeckung nicht mehr anwenden, auch wenn ich ein zu plakatives Hinterherhechten vermeiden würde ;o) ... link
diagonale,
Montag, 27. August 2007, 17:56
Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, dass ich den Strauß nicht gefangen habe. Ich hätte G. so schön damit schocken können. ;o)
Gleichzeitig ist es aber gut, dass ich ihn nicht gefangen habe. Das hätte bei meinen und Gs Eltern nur wieder zu unnötigen Diskussionen geführt, die sich um ein rauschendes Fest und ein Stückchen heile Welt betrogen fühlen. ... link ... comment
sid,
Dienstag, 28. August 2007, 00:37
Bei der letzten Hochzeit mit Straußwurf, wurden wir alle genötigt uns aufzustellen, ob wir wollten oder nicht.
Es kam, wie es kommen mußte: der Wurf, alle auf die Seite. Ich glaub beim 3ten Mal hat sich die Schwägerin in spe erbarmt und pseudogefangen, aber heiraten möchte sie nie. Die sind seit Jahren glücklich wie sie sind. Ich denke der Brauch ansich ist schon nett, aber wenn keine mag, sollte man die "unverheirateten Fröleins" auch nicht dazu zwingen. War schon bisserl peinlich das Ganze. Immerhin wurde weder Braut entführt noch Strumpfband versteigert, noch sonst was ähnliches veranstaltet. (Und auch nicht der eigentliche Strauß geworfen, weil der steht getrockent in der Vitrine.) ... link ... comment |
recording time: 6888 Tage
last track: 2014/01/25 19:09 on stage
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