Montag, 11. August 2008
Familienlied - Familienleid
diagonale, 00:51h
Meine Schwester schafft es seit nun 20 Jahren, in meiner Familie und vor allem bei meiner Mutter immer immer wieder Chaos zu verbreiten, auszunutzen und fertig zu machen. Lange Jahre wurde dies entschuldigt, denn sie ist ja schließlich manisch-depressiv mit schizoidem Gedingsel. So genau will ich das jetzt gar nicht mehr wissen. Ich habe seit über einem Jahr keinen engeren Kontakt mehr zu ihr. In den letzten 5 Tagen hat sie es endlich geschafft, auch meine Mutter davon zu überzeugen, dass sie ihren kranken Weg besser allein gehen muss, bevor sie die ganze Familie mit runter zieht.
Klingt hart? Ja. Ist es. Seit 20 Jahren. Für jeden einzelnen, der Mal um Mal versucht hat, sie mit ihren kruden Gedanken, ihren Besitzansprüchen und egoistischen Unverschämtheiten, zu nehmen, wie sie ist. Sie lieb zu haben und ihr in depressiven Phasen immer wieder aufzuhelfen. Wie oft bin ich nachts hin gefahren, weil sie am Telefon sagte: ich muss in die Klinik oder ich bringe mich um... oft genug habe ich gewünscht, dass es ihr mal erfolgreich gelingen wird... Etliche Male hat sie jedem einzelnen von uns die Energie geraubt. So weit, dass man die Phasen zwischen den Schüben nur brauchte, um Energie zu tanken. Aber keiner von uns hat es geschafft, seinem eigenen Leben mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig zu schenken... Das Lied ist jetzt endlich zu Ende... ... hoffe ich. Ich bin müde. ... comment
giardino,
Montag, 11. August 2008, 15:51
Hm. Nach meiner Erfahrung ist es nie wirklich zuende, denn dazu müsste man sich innerlich lösen. Was aber nur in gewissen Grenzen geht, will man sich und seiner Vorstellung, wie man miteinander umgehen möchte, treu bleiben.
Aber um wieder mehr Gelassenheit zu finden, ist etwas mehr Abstand sicher gesund. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie da alles Gute. ... link
diagonale,
Montag, 11. August 2008, 16:43
Ich für meinen Teil bin schon sehr gelöst von meiner Schwester. Alles, was ich in den letzten Monaten getan habe, tat ich in erster Linie, damit es für meine Eltern ertäglicher ist. Aber als meine Mutter mich vor einer Woche bat, meine Schwester mal wieder zu Kaffee einzuladen, weil sie es gerade so schwer habe, habe ich aus dem Bauch raus und kategorisch nein gesagt. Gestern, nach einer Höllenwoche, in der meine Mutter sich mal wieder sehr für meine Schwester engagiert hat und sie sogar wieder bei sich aufgenommen hat und dafür Samstag und Sonntag verletzliche Anfeindungen und wüste Drohungen zu hören bekam, lobte sie mich für meine Konsequenz. Ich glaube und hoffe, sie ist nun auch endlich so weit.
Gleich werde ich meinen Eltern einen Lieb-Hab-und-Aufmunterungs-Besuch abstatten und sie in ihrer Haltung bestärken. ... link ... comment
bluetenstaub,
Montag, 11. August 2008, 16:42
Wir haben ja auch einen solchen Fall in unserer Familie. Leider wird das Thema bei uns die meiste Zeit über totgeschwiegen. Man hat sich "irgendwie damit arrangiert", denn sie kann ja nichts dafür, sie hat's so schwer, hat so viel Stress bei der Arbeit, usw. Für die meisten Außenstehenden sind diese Entschuldigungen wohl unverständlich (für mich auch), aber Eltern scheint irgendwie ein äußerst strapazierfähiges Band mit ihrem Kind zu verbinden. Leider habe ich aufgrund dieser ignore-Einstellung meiner Eltern sehr lange unter den Angriffen meiner Schwester gelitten. Das tut mir heute noch weh, aber letztendlich muss man sich dann eben selbst schützen, wenn's sonst niemand tut. Und da hilft mir nur Abstand. Soll heißen: Ich gehe ihr wo immer möglich aus dem Weg und komme nur zu Besuch, wenn ich weiß, dass sie nicht da ist. Funktioniert (meistens) ganz gut. Ich hoffe, Ihre Eltern sind da konsequenter und denken auch mal an sich. Und Sie auch.
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diagonale,
Montag, 11. August 2008, 16:48
Meine Mutter ist mittlerweile auch so weit, dass sie mich da raus hält, was ich ihr gestern einbisschen vorwarf, denn mittlerweile bin ich von uns beiden die stärkere und konsequentere. Sie hat mir erst gestern von der Woche und dem was sie durch gemacht hat erzählt und ich fragte sie warum. Da meinte sie Ich brauche wenigstens eine geistig gesunde in der Familie, die mir Halt gibt, positiv denkt und ein normales Leben führt.
Schwester psychisch krank, Bruder arbeitsloser Alki, Vater dement Ich habe längst den Kaffe auf. Früher ging ich nur meinem Bruder aus dem Weg. Heute kann ich ihn wenigstens bei Familienfeiern sehen. Aber meine Schwester kann mir gestohlen bleiben. Sie hat uns alle zu sehr verletzt und fertig gemacht. Soll sie das jetzt bitte mit aller Konsequenz nur noch mit ihrem eigenen Leben tun. Ich hoffe aber auch für Sie, Frau Blütenstaub, dass sie sich davon auch emotional lösen konnten. ... link
bluetenstaub,
Montag, 11. August 2008, 16:55
The same here. Allerdings tu ich mich oft schwer mit der Rolle, immer perfekt funktionieren zu müssen. "Du bist doch meine Vernünftige, Starke, Große....".
Von meiner Schwester kann ich mich problemlos lösen. Schwierig ist's einfach immer dann, wenn man mitbekommt, wie die eigenen Eltern leiden. Auch wenn sie's immer zu verheimlichen versuchen, weil sie wissen, dass ich null Verständnis dafür habe, dass sie das immer und immer wieder mit sich machen lassen. Neverending story, schätze ich. ... link
diagonale,
Montag, 11. August 2008, 17:01
Meine Mutter ist aktuell nicht mal so sehr verletzt. Sie ist stinkwütend. Ich finde, das ist eine sehr gute Voraussetzung.
Ich erzähle meinen Eltern immer nur noch meine kleinen unvernünftigen Dinge im Leben, die mich aber glücklich machen. Denn wenn mich etwas glücklich macht, gönnen sie es mir einfach und sie haben keine Argumente mehr. Große Probleme in meinem Leben erzähle ich ihnen gar nicht. Das könnten sie nicht verkraften. Wenn ein Problem dann aber gelöst ist, oder sich gar in Wohlgefallen aufgelöst hat, so dass ich schon wieder drüber lachen kann, erzähle ich es ihnen später. Dann sind sie wieder froh, dass ich so bin, wie ich bin und stolz auf mich. Das tut ihnen und mir sehr gut. ;o) ... link
diagonale,
Montag, 11. August 2008, 17:23
Hab aber lange dafür gebraucht. Ich glaube, das hat leider auch was mit erwachsen werden zu tun.
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diagonale,
Montag, 11. August 2008, 17:30
Wie alt waren sie doch gleich? Wenn ich richtig rechne, sind es von ihrem Status, bis zu dem Zeitpunkt wo ich das endlich konnte, noch locker 5 Jahre Zeit. ;o) Wobei ich in sowas immer eher ein Spätzünder war.
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midori,
Dienstag, 12. August 2008, 12:44
Sind es nicht bald 30 Jahre?
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diagonale,
Dienstag, 12. August 2008, 12:46
Ich weiß seit 24 Jahren davon. Richtig heftig wurde es aber erst vor 20 Jahren.
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recording time: 6889 Tage
last track: 2014/01/25 19:09 on stage
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