An allen möglichen Stellen kommt immer wieder das Thema "Sex an ungewöhnlichen Orten" auf. Auf Dauer ziemlich langweilig, weil es deswegen langsam keine wirklich ungewöhnlichen Orte mehr gibt. Irgendwer hat es doch immer schon mal gemacht. Deswegen heute:

Ich betrete mit meiner Tochter die Zahnarztpraxis. Meine Tochter verschwindet im Raum für "Zahnhygiene" um sich die Zähne zu putzen. Die Helferin fragt mich: "Frau Diagonale, möchten Sie einen frischen Kaffee?" "Hmm..." "...und?" "Och, wenn Sie mich so fragen, gern!"
Ich bekomme einen frischen, köstlichen Kaffee, meine Tochter kommt zurück und wird gleich in den Behandlungsraum zur Zahnextraktion gelotst. Sie will, dass ich draussen warte. Ich sitze selten nevös im Wartebereich auf dem riesigen Ledersofa und komme mir trotz tröstendem Kaffee sehr verloren vor. Die Arzthelferin schaut vom Empfang zu mir herüber und fragt: "Möchten Sie evtl. noch ein Schokocroissant zum Kaffee?" "!?!" "Ja, sie wollen." bestimmt sie und verschwindet im Hinterzimmer, um mit einem netten, kleinen, frischen Schokocroissant vom Bäcker auf einen kleinen Teller wieder rauszukommen. Sie setzt sich neben mich und fängt an zu plaudern.
Nun weiß ich, dass sie früher in Berlin wohnte, einen Dalmatiner besitzt, bei dem bis vorgestern der Verdacht auf einen Hirntumor bestand, der sich aber nicht bestätigte. Ich weiß, dass sie eine Nichte aber selbst keine Kinder hat. Und ich weiß, dass ich sie sehr mag.

Nach 15 Min kam meine Tochter dickbackig schmunzelnd aus dem Behandlungsraum, 2 Backenzähne weniger. Sie setzte sich zwischen die Zahnarzthelferin und mich und fing munter an zu plaudern.

Montagmorgen habe ich einen Termin um 8:15 Uhr. Dann gibt's bestimmt Frühstück.

Ein Schrei... noch ein Schrei. Panisch. Quietschende Reifen. Stille. Ein Hund schreit. Er jault nicht, er schreit. Es jagt mir durch Mark und Bein. Augen weit aufgerissen, mitten in der Bewegung erstarrt warte ich auf das nächste Geräusch, das von der Straße zu mir dringt. Eines, das mir evtl. sagt, dass alles gut ist. Der Hund schreit wieder. Gänsehaut.
Es dauert lange bis ich mich wieder bewegen kann. Übelkeit kriecht in mir hoch. Ich will das immernoch andauernde Jaulen nicht mehr hören. Ich kann es nicht ertragen.

10 Minuten später erfahre ich von einer Kollegin, dass keinem etwas passiert ist. Der junge Hund wurde von seinem Herrchen an der Leine rechtzeitig von der Staße gezogen und hatte nur ein riesiges Fass auf gemacht.

Endlich war ich wach.

Mail zur Frühstückspause:
"meersau ist im schweinehimmel.....der arme kleine kerl hatte ne kaputte leber....hoffentlich ende ich nicht auch so. aber ich hatte dann wenigstens spaß beim saufen.

Jahrelang weigerte ich mich, auch nur einen Fuß auf das Gelände zu setzen. Das ist nix für mich. Ich mag keine Menschenmassen. Und die Karussels und Achterbahnen betrete ich eh nicht. Und teuer ist das auch noch.

Vor ein paar Wochen waren G. und unsere Gäste aus HH und ich essen. Auf dem Tisch lag das Programm eines Bierzeltes. Da lasen wir also zufällig, dass Dienstag Pamela Falcon dort auftreten würde. Vor 1 1/2 Jahren hatte ich sie das erste Mal gesehen und war von ihrer Energie, mit der sie meist gecoverte Songs sehr nah am Original präsentiert, begeistert! Es war klar, dass wir dort hin mussten. Auch wenn es auf der Kirmes war. Da gab es nix! Keine Ausreden! Auch das Wetter durfte konnte mich nicht halten.

Also erschienen wir gestern schon nassgeschwitzt von der Anreise in dem Zelt. (Dabei fällt mir ein, dass die der Auftakt zu einer Serie nasser Konzerte sein könnte. Abwarten.) Pam sang bereits. Und es geschah, was passieren musste. Pamela sah G, grinste breit und begrüßte ihn durch's Micro mitten im Song: "Hey G! Nice to see you! Come over here and dance!" Ah ja. G. der bunte Hund mal wieder.



2 Stunden schüttelten Pam und ihre Gäste das Publikum durch. Und wie ich es in Erinnerung hatte, war ich auch diesmal voll mit Energie aufgeladen. So richtig aber.
Nachher quatschen G. und sie noch ein bisschen. Auch sie wohnt jetzt im Dorf und freute sich, auch ihn als Nachbarn begrüßen zu dürfen. Er stellte mich als den Grund seines Wohnortswechsels vor. Sie umarmte mich, freute sich und wünschte mir zum Abschied: "Glückauf!" Und jetzt kommt der Oberhammer des Abends! G. konnte mich, von dieser Hochstimmung beduselt, überreden. Ich war...

auf der Wilden Maus!

Uuund ....

Ich habe unter der Dusche ja schon viel gemacht. Waschen, rasieren, Zähne putzen, geträumt, an Zehen gespielt - meinen wie anderer Leuts, um nur ein paar Dinge zu nennen. Heute lutschte ich aber zum ersten Mal im Leben ein Bonbon dabei. Wirklich. Eine ganz neue Erfahrung. Das Bonbon schmeckt ganz anders. Es lenkt auch vom Waschvorgang ab. Und das Wasser fühlt sich viel weicher an.

Probiert das mal aus und berichtet bitte. Würde mich ja mal interessieren, ob andere das auch so komisch finden.

Samstag, 23:14 Uhr: Ein einsamer Mann sitzt neben seinem orangenen, blaulichtigen, städtischen LKW vor einem Sicherungskasten und macht im Park das Licht an und aus.

Einsam und dunkel war's. Ich hab dann mal Powerwalking trainiert.

Unseren Sommerhund haben wir jetzt heute seit 3 Wochen. Sie ist wirklich super und toll und lustig und man kann sie fast überall mit hinnehmen, was wir auch tun.
Es gibt aber dann doch ein paar Gelegenheiten, wo wir sie lieber zuhause gelassen haben, nicht ohne vorher noch mit ihr einen Spaziergang gemacht zu haben. Ein Stadtbummel z.B. Oder eben unser kurzer Sommerabend-am-städtischen-Rhein-mit-Bierchen gestern abend. Aber ich glaube, es war nur 2, maximal 3 Mal, wo unser Sommerhund mal für ein paar Stunden allein zuhause war.

Eben klingelt es an meiner Tür. Ein älterer Herr aus der Nachbarschaft steht da, stellt sich vor, zeigt auf den Sommerhund und sagt: "Hörn 'se mal, ihr Hund da, also wenn sie nicht da sind, jault der ganz schön rum. Und gestern waren sie ja so lange weg. Das hat uns den Schlaf geraubt. Also wenn das nicht aufhört, müssen 'sen schlachten."
"Oh, das tut mir leid." antworte ich "Aber das wird nicht mehr vor kommen. Morgen fährt der Sommerhund wieder zu seiner Familie. Wir haben den Hund ja nur in Pflege."
"Jaja..."
"Ne, wirklich. Und die junge Dame vermisst ihr Herrchen bestimmt. Deswegen weint die, wenn sie allein ist. Schlachten würden wir die nie!"
"Ich schon!" sagte er, dreht sich um und geht ohne Abschied.

Nennt mich Schneezahn! Die Helferin, die heute meine Zähne zum 3. Mal einer kompletten und intensiven Grundreinigung unterzogen hat, hat wirklich aussergewöhnlich gründlich gearbeitet. Der Termin war für 30 Min. angesetzt und dauerte letztlich 1 Std. 15 Min. Abgesehen von erneuten Kiefergelenksbeschwerden, die nach dem Ziehen meiner Weisheitszähne nun langsam abgeklungen waren, geht es meinem Mund im wahrsten Sinne des Wortes brilliant. Meine Zunge läuft Schlittschuh auf den Zähnen.

Die Zunge zuckte links, dann rechts, der Kiefer knackt, der rechte, untere Weisheitszahn ist raus.
Links, Zahn tut weh, nach gespritzt. Wieder angesetzt.. tut immer noch weh. "Kann ich mal eben auf's Klo?" "Klar. Frau X. gehen Sie bitte mit, damit der Patientin nichts passiert. Und Frau Diagonale, schließen sie bitte nicht ab." Toilettengang erledigt zurück in die Liegeposition.
Zahn immer noch nicht ruhig, also müssen wir ihn umbringen, aufbohren und den Nerv töten. Den brauch ich ja nicht mehr.

Nein, ich erzähle lieber nicht weiter. Jedenfalls kam der Zahnarzt sehr in Schwitzen und sein Terminplan ins Straucheln. Nun, 2 Stunden später ist der Zahn raus und die Betäubung wirkt noch. Kühlpacks sind im Kühlschrank und Novalgin liegt bereit.

Ich bin auf mein Wochenende gespannt.

Unsere Vermieter sind ja ganz cool. Immer alles total easy. Kein Problem, echt! Sie rundliche Mama, die mir aber irgendwie immer ein bisschen link vorkommt. Er selbständiger Handwerkschef eines größeren Betriebes. Viel Wind um nichts. Viele Versprechungen, wenig dahinter. Aber alles in Orndung. Immer. Die beiden wohnen unter uns in ihrer riesigen Wohnung mit Suterrain-Teil, in dem die Kinder ihre Zimmer haben, und Garten mit Fischteich. Riesen Fischteich. 20-30 Kois sind drin.
In diesen Sommerferien bewahren wir den Garten vor dem Austrocknen und die Kois vor dem Verhungern und versorgen die hier im Haus befindlichen vermieteten Gästezimmer. Nach dem Urlaub der Familie werden wir zum Grillen eingeladen.

Doch jetzt kommt das wirklich schlimme: Kurz vor Abfahrt umarmten uns die beiden zum Abschied. Bitte nicht auch noch das.

Gehe jetzt lieber mal die Fische streicheln.