Während der Plätzchenteig im Kühlschrank ruht und das Kind sich auf seine CD-Bestellung freut, sitze ich am Schreibtisch neben der offenen Balkontür. Mir ist warm. Sehr warm. Beim Staubsaugen eben kam ich sogar ins Schwitzen. Und als ich eben meine Weihnachtsdeko aus dem Keller holte, dachte ich, ich krieg 'n Affen. Blauer Himmel und Sonnenschein. T-Shirt reicht heute und die Nacharkinder spielen Fußball im Garten.
Und während ich mir den Schweiß von der Stirn wische und dabei Lichterketten enthedder, fühle ich mich vom Klima verarscht. Es betrügt mich um mein Weihnachtsgefühl und das finde ich ganz ganz schlimm!

Ich habe heute vergessen meinen Ring anzuziehen.

Nach einer größeren Party unbedingt ein paar Tage im Urwald verstecken, in Kur fahren oder mindestens radikal alle Kontakte zur Aussenwelt abbrechen. Man bekommt keine Zeit der Erholung gegönnt.

Zur Erklärung: Privat setzen meine Tochter und ich unsere aktuelle Arztstaffel weiter fort (gestern HNO heute Orthopäde - beides spontane Besuche mit Warten bis zum Spinnwebansatz) und beruflich winken mal wieder neue Überstunden. Der Fulltimejob winkt hoffentlich gleich mit. Dann würde sich das wenigstens lohnen.

Ein ganz spezielles Highlight unserer Fete am Samstag war die Plünderung unserer Rotwein-Reserven und das Wegschütten ungenießbarer Weine, die wir im Laufe der Zeit mal geschenkt bekommen hatten. Darunter: Ein Chateauxneuf du Pape.
Verzerrte Gesichter bei den Trinkenden, erstaunte Blicke während des Wegschüttens seitens der Beobachter. Filmreif.

- 3 Kisten Bier
- 9 Flaschen Weißwein
- 11 Flaschen Rotwein
- 4 kg Fleisch im Eintopf
- Riesenschüssel Salat
- Oliven-Frikadellen
- Lachs-Rouladen
- Rosenbrot
- 5 Stangen Baguette
- 2 kg Tomaten im Tomaten-Brot-Auflauf
- Kräuterbutter
- Kräuterquark
- Griesbrei mit Himbeersauce
- Rote Grütze mit Vanillesauce
- weißer Schokoladenkuchen
- eine Kiste Softdrinks
- eine Kiste Wasser
- 2 Kannen Kaffee
- 3 Tassen Tee

Knapp 50 Gäste, laute Musik aus dem 70ern, 80ern und jüngste Sounds.

Themen:
- unser neues Regal
- unsere Wohnung
- das Essen
- das Wetter
- Weihnachten im Familienkreis
- H & M: zusammen oder nicht?
- Himmelt H. nicht doch den M. an?
- links gelutscht, rechts gefummelt
(Daumen gelutscht und am Tuch gefummelt)
- ist Augsburg spießig?
- ist Hamburg cool?
- warum sind A & S sonst immer im Urlaub, wenn ich etwas feiere?
- kann man sich unter einer Schräge einklemmen?
- ist meine Tochter groß geworden?
- ...

Fortsetzung folgt (evtl.)

"Boah! Isch glaub, dat wird die Krönung meiner Suppenkarriere!"

Und ich muss ihm Recht geben. Sie ist über Nacht sehr schön durchgezogen und schmeckt ganz phantastisch!

Huaa.. so langsam wird's doch eng...

... scheint mir zumindest so. In meinem bisherigen Leben schaffte ich es nie, rechtzeitig mit allen Vorbereitungen fertig zu sein, wenn die ersten Gäste eintrafen. Entweder war ich oder meine Küche in einem absolut desolaten Zustand.

Diesmal scheint es anders zu sein. Ein großer Batzen der Arbeit ist bereits erledigt und die Wohnung ist in einem respektablen Zustand. Sollten sich einige also im Datum geirrt haben und heute schon kommen: Mir soll's recht sein!

- Playmobil aus dem Keller holen
- Playmobil aufbauen
- Playmobil-Szenen knippsen
- Einladungen mit den Szenen gestalten
- Einladungen verschicken/ ausliefern
- Regalteile zusammenkaufen
- Regal lackieren
- Regal aufbauen
- Regal einräumen
- meine CDs so sortieren, dass auch G. das versteht (also nach Präferenzen, alphabetisch wäre zu einfach)
- vernachlässigte Ecken putzen
- Bad putzen
- Küche aufräumen
- Buffet zusammenstellen
- Salate und Nachtische deligieren
- restliche 50.000 Zutaten und Getränke einkaufen
- Schreibtisch aufräumen!!!
- Kräuterbutter matschen
- Rosenbrot backen
- G. zum Suppe kochen antreiben
- anderes Zeug kochen
- Küche putzen
- Buffet aufbauen
- duschen
- den ersten grundsätzlich zu früh erscheinenden Gästen die Tür aufmachen und sich ärgern, dass die Schminke noch nicht vollständig ist
- schön machen
- feiern

Spontan-ToDos:
- lang ersehnten Tiefkühlschrank kaufen
- Türanschlag an jenem wechseln
- über Nacht ruhen lassen
- Kind mit stinkigen Halsschmerzen zum HNO chauffieren
- Eiswürfel-Produktion starten
- Vorratskammer aufräumen
- stressbedingt immer wieder sinnlose Diskussionen mit G. führen
- Schlafzimmer aufräumen



Ich freue mich auf Samstag. Und ich freue mich auf Sonntag, wenn alles vorbei ist und wir mit unseren Übernachtungsgästen am Frühstückstisch sitzen und den Abend Revue passieren lassen. Dann beginnt der gemütliche Teil.

G. und ich haben schlau geplant, trickreich und günstig eingekauft, uns intensiv in Lack geschmissen und können nun heute noch leicht umnebelt unser Regal einräumen.
Bislang bin ich es gewohnt mit meinen größeren Mengen an Büchern jedes Regal zum Schwanken zu bringen. Deswegen baute ich in dem 50cm tiefen Regal zum Teil in 3er-Reihen. Mir stehen eigentlich noch 4 Fächer zur Verfügung und zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben muss ich feststellen:



Ich kriegs nicht voll!

Feiertage sollten zum feiern und entspannen da sein und nicht zum umziehen und heimwerkeln. Mir tut heute jeder Knochen, jeder Muskel weh.