Man muss das (bei allem berechtigten Befremden) vor dem Hintergrund sehen, dass dort drüben just in diesen Tagen Anti-Hate-Speech-Gesetzesentwürfe kurz vor der Verabschiedung stehen (oder isses schon durch?), die mit dem free-speech-amendement der US-Verfassung nach Auffassung vieler aufs heftigste kollidieren.

Ich tue mich freilich schwer, den obigen Beitrag in diesen Kontext genau einzuordnen, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass es mit dieser aktuellen politischen Streitfrage zu tun hat.

Ich bin mir sicher, auch für einen solchen Fall gibt es das Mittel der intelligenten Satire. So wie das da oben rüberkommt, spielt es ja genau den Falschen in die Hände.

Hintergrund: Der Schaupieler da oben, der auch bei Seinfeld mitspielt, dessen Namen ich selbstverständlich mal wieder und wie immer vergessen habe, weil ich mir Namen eh nie merken kann, tritt auch oft als StandUp-Comedian auf. Bei obigem Mitschnitt ägerte er sich über eine Gruppe afroamerikanischer Gäste, die sich während seiner Show permament unterhielt. Er fühlte sich gestört und rastete aus.

Bin nicht sicher, was ich davon halten soll. Ob der Typ nur Reflexe testen will und es dabei billigend in Kauf nimmt, Beifall von der falschen Seite zu kriegen - oder tatsächlich Klatschvieh bei der KKK-Klientel rekrutieren will.

Wie mich überhaupt die ganze Hate-Speech-Debatte (die ich zugegebenermaßen nicht in der Tiefe verfolgt habe) in einen ziemlichen Zwiespalt stürzt...

Nachtrag zu Frau Diagonale:

Ich hörte von dieser Lesart, andere sagen, dieser Kramer habe das als Aufhänger genutzt, dieses Fass mal ganz generell aufzumachen und die Grenzen auszuloten. Ich weiß es nicht, ob ich diesen "Ausraster" wirklich für bare Münze nehmen soll.

Ich fürchte, er meint das völlig ernst.

Und ich weiß für mich, dass ich das nicht witzig finde. Egal was da rechtlich hinter steckt oder stecken wird.

Für diesen Menschen hatte das auch Folgen. Einige Verträge und auftritte sind im Folgenden anulliert worden. Seine Karriere kann es wohl erst mal vergessen.