Montag, 21. August 2006
Kunstpunkte (ausnahmsweise mal Kuhnstpunkte?)
Dieses (und auch nächstes) Wochenende ham wa im Dorf wieder die jährlichen Kunstpunkte. Da kann man dann einige Künstler in ihren Ateliers besuchen, Bilder, Skulpturen, Drucke, Cartoons etc. bestaunen und mit dem einen oder anderen Künstler ins Gespräch kommen. Z.B. mit Nikolaus Sievers haben wir uns länger unterhalten und dabei gelernt:



dass das Gelb in z.B. auch diesem Bild eine Ölfarbe ist, deren Farbton früher aus Kuhpisse hergestellt wurde. Die Kühe werden dazu mit Curry, Kumin und Paprika gefüttert, der Urin aufgefangen, getrocknet und dann in etwas Salzwasser wieder aufgelöst. Heute ist das aber bei Ölfarben nicht mehr so. Nur die Tibetanischen Mönche stellen nachwievor die Farben für ihre Kutten so her. Und da man das Ergebnis nicht 100%ig steuern kann, sind die Kutten auch immer unterschiedlich gefärbt.
Das preußischblau in diesem Bild ist übrigens mit einem Eisenoxyd hergestellt. Auch heute noch. Deswegen riecht es bei dessen Verwendung immer erst mal blutig im sehr aufgeräumten Atelier mit dem hübschen Garten.

Schade, dass wir am Sonntag mit einem kränkelnden und einem Kunstmuffel unterwegs waren. Ich hätte gerne noch mehr Ateliers besucht, mehr Hinter-Hinterhofhäuschen gesehen, weitere ausgetretene, knarrende Treppen in Flingern hochgestapft und festgestellt, dass ich mit abstrakter Kunst zum Teil sogar was anfangen kann. Ich interpretiere zwar fast nie, kann mich aber in Formen und Farben vertiefen. Wäre mein Konto nicht latent desolat, hätte ich das eine oder andere Bild sicherlich käufen mögen.

Nächstes Wochenende geht es in anderen Ateliers weiter. Dann nehmen wir aber keine Bremse mit.

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Mir geht die Frage durch den Kopf, warum man eigentlich Kuhpipi genommen hat und sich nicht Cumin und Paprika selbst ein leckeres Essen gekocht hat, um dann Eigenurin für die Farbgrundlage zu verwenden?
Wahrscheinlich mochte der Erfinder einfach keinen Curry....

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Das habe ich mich heute auf dem Klo auch schon gefragt. Aber vielleicht funktioniert die Pipi-Produktion von Kühen anders als die von Menschen, weswegen die gelb-orange Farbe da besser drin bleibt.
Vielleicht wissen Frau Gaga oder Herr Kuhlumbus da mehr?
Oder sonst wer? Mit Besuch der oben genannten rechne ich derzeit nicht.

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Das hat bestimmt was
mit Verdauungsenzymen zu tun. Kühe haben als reine Pflanzenfresser ja einen ganz anderen Verdauungsstoffwechsel. Da ist bestimmt was dabei, was im menschlichen Urin nicht oder in zu geringer Menge vorkommt.

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das ist doch ganz einfach:
1. die kuh macht mehr und wird nicht lange gefragt, ob sie schon wieder zum abendessen currykram will.
2. das eigene pipi war viel zu kostbar. der edle saft wurde schon anderweitig gebraucht!
3. es schickt sich einfach nicht.
4. fällt mir noch jede menge mehr ein, wenn ich nur lange genug überlege ;-)

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Klingt sehr einleuchtend. Stimmt. Vor allem auf das es schickt sich einfach nicht warf ich ein AHA! in den Raum.

Danke

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recording time: 6889 Tage
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