Dienstag, 27. Juni 2006
Die Welt, Thomas Alva und die Liebe
diagonale, 18:05h
Es ist noch nicht die Zeit der Herbststürme. Dennoch fiel hier schon wieder ein Stock auf meinen diagonalen Balkon. Gut dass ich gerade Zeit habe, meine Antworten hineinzuritzen.
Welche 5 Städte/Orte möchtest Du in Deinem Leben auf jeden Fall noch sehen? Barcelona (bald!) Helsinki China Thailand Australien Welche technische Entwicklung willst Du in Deinem Leben unbedingt noch erleben? Aus reinem Zeitmangel habe ich schon oft den Wunsch verspürt ein paar freie Stunden in den Ferne nutzen zu können, ohne aber die lange Anreise in Kauf nehmen zu müssen. Oder es ergab sich kurzfristig das brennende Verlangen, einen geliebten Menschen mal eben besuchen zu wollen, aber nicht zu können. Aus diesem Grunde verlange ich die sofortige Entwicklung eines echten und wahren Beamers. Also nicht des komischen modernen Diaprojektors, den wir schon haben und der nur einige Bilder ein paar Meter weiter im Raum an eine Leinwand werfen kann. Sondern einen solchen, der mich in kürzester Zeit in vollständiger, haptischer und akustisch spürbarer Version einige hundert oder tausend Kilometer weit schmerzfrei transportieren kann. Das wäre ganz sicher auch umweltverträglicher als die vielen Billigflüge, von den ich bislang leider auch nie einen passenden abbekommen habe. Welche technische Entwicklung bisher stellt für Dich die Allerwichtigste dar? Ich finde meine Spülmaschine ganz toll! Wenn Du eine historische Person sein könntest, welche wäre das wohl? Vor einigen Jahren las ich mal die Biografie von Thomas Alva Edison. Und nicht nur wegen seiner grandiosen Erfindungen, sondern eher auch wegen seiner Beharrlichkeit, bewundere ich diesen Menschen zutiefst. Und Humor hatte er auch noch. Großartig! Wie definierst Du persönlich die “absolute Liebe"? Hm, ja... nicht ganz so einfach. Das Schlüsselkind hat uns ja schon eine sehr schöne Vorlage gegeben, der ich mich gerne anschließe. Das ist allerdings nur sehr schwer zu erreichen. Keine Ansprüche zu haben, lässt sich zumeist nicht realisieren. Irgendwann sind sie einfach da, sobald man versucht eine Beziehung auf solide Füße zu stellen und man den Alltag miteinander verleben möchte. Man muss sich ja auch aufeinander verlassen können. Meiner Meinung nach kann man also nur versuchen, sich der "absoluten Liebe" anzunähern. In unserer Wegwerfgesellschaft, wo eine Beziehung meist schneller beendet als angebahnt ist, sollte also wenigstens immer wieder bewusst gemacht werden, dass es den perfekten Menschen nicht gibt. Man sollte sich immer wieder klar machen, dass Ecken, Kanten und Fehler einen Menschen erst zu dem machen, was er ist. Man sollte nicht versuchen, den anderen zu verbiegen und zu formen, wie man ihn gerne hätte, sondern durch Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Partner versuchen, eine für beiden Seiten nicht nur lebbare, sondern optimal schöne Umgangsform zu finden. Möchte sich noch jemand mit diesem Stock auseinander setzen? Bitte! Da liegt er! Über eine Nachricht, wer in aufgehoben hat, freue ich mich dann sehr! ... comment
schluesselkind,
Dienstag, 27. Juni 2006, 19:46
Bei der schwierigen Frage nach der Liebe (und solche Fragen werden nun von den modernen Männern als Stöckchen geworfen, ts ts ts) möchte ich Ihre Antwort auch gerne adoptieren, sie ergänzt meine so schön. Oder umgekehrt ;-). Ihr Satz mit den Ecken und Kanten gefällt mir nämlich sehr gut. Ansprüche an eine Beziehung zu haben, wenn sie artikuliert werden, ist absolut legitim und lebenswichtig. Was mich nur immer mehr aufschreckt ist die Beobachtung, wie manche Menschen andere in bestimmte Schemata zu pressen versuchen. Manchmal ganz offensichtlich, oft subtil. Der Mann, der in seiner Frau seine Mutter sucht, ist der bekannteste und plumpeste Klassiker. Aber von derartigen Fallen gibt es viele, wir sind auch so erzogen und konditioniert worden, auf bestimmte Muster zu gehen. Es ist wunderbar, diese hinterfragen, durchbrechen und die Menschen dahinter sehen zu können.
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diagonale,
Dienstag, 27. Juni 2006, 21:44
Was mich beim erneuten Durchlesen meines Statements zur "absoluten Liebe" stört, sind die vielen Konjunktive. Es klingt so unerreichbar. Genauso die Fähigkeit, den echten Menschen hinter seinen Worten und Taten zu sehen.
Melancholie. ... link
lilly-charlotte,
Dienstag, 27. Juni 2006, 22:06
Mir gefällt die Definition. Es schimmert für mich nicht so sehr das "unerreichbar" hindurch, sondern vielmehr das Bewußtsein um die Notwendigkeit, sich zusammen weiterzuentwickeln.
Ansprüche finde ich durchaus wichtig, aber genauso wichtig ist es, diese ab und an auf den Prüfstand zu bringen. ... link
cosmomente,
Dienstag, 27. Juni 2006, 23:42
@schlüsselkind: diese Muster, sind mir auch schon ganz oft aufgefallen. Bei Frauen ist es oft, die Frau die ihren Partner als Projekt betrachtet und erziehen will. Und das Modell Mann, der seine Partnerin nicht so hundertprozentig ernst nimmt, das gibt es auch immer wieder. Von aussen beobachtet man das ganze dann Kopfschüttelnd und ist vielleicht ähnlich oder hat andere Muster die sich dann abspulen...
Ich finde auch, dass es wichtig ist den Gegenüber als Person zu respektieren und die Ecken und Kanten zu mögen - die gehören dazu und machen den geliebten Menschen erst einzigartig. Schade nur, dass viele sich nicht trauen alle Facetten zu zeigen.. ... link
blue sky,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 12:17
"Liebe" als Hauptwort ist schon eine Abstraktion. Denn eigentlich geht es doch um einen Vorgang, einen Prozess: "lieben". Und in Verbindung damit verlieren Maßangaben wie "absolut", "100 Prozent" oder andere ihren Sinn. "Absolut lieben" - was soll das bitteschön sein, und warum muss ich das anstreben? Ich liebe jemanden mehr oder weniger als jemand anderen, das hat gleichermaßen mit mir zu tun wie mit dem anderen, und ich werde es nicht willentlich steuern können. Und es ist gut so.
Die Frage, wie ich mich in einer Beziehung verhalte, was ich anstrebe, damit eine Liebe (oder ganz allgemein auch Zuneigung oder familiäre Verbindung) sich entfalten kann, sich alle Beteiligten entfalten können, ist doch eine ganz andere und hat wenig mit der Intensität zu tun, mit der ich jemanden liebe, sondern mit persönlicher Reife, Einfühlungsvermögen etc. Kurzum: Ist mir zu abstrakt. ... link ... comment
blogleser,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 02:45
china, thailand und australien sind städte/orte?!
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diagonale,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 10:56
Klar! Orte sind das! Große Orte!
Ich bin kein Fan vom rumsitzen. Ich reise gerne in Ruhe rum, und lerne Gegenden kennen. ... link ... comment
bonafide,
Montag, 17. Juli 2006, 22:22
eine berührende definition von liebe! du.
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recording time: 6889 Tage
last track: 2014/01/25 19:09 on stage
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Ich bin auch gern hier....
Ich bin auch gern hier. Es fühlt so geborgen an.... by diagonale (2014/01/25 19:09) Ich erinnere mich auch...
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Liebe Frau Diagonale, schade dass Sie fort sind. Kommen... by kleines fluffiges (2013/02/08 00:23) other studios
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