Mittwoch, 29. April 2009
8. Tag (13.04.2009)
Morgens spricht uns unsere Gastgeberein aus Singapur mit betretener Miene an und rät uns, unseren Mietwagen zu inspizieren. Sie hofft, dass wir keine wertvollen Gegenstände darin liegen lassen haben. Die linke, hintere Seitenscheibe ist eingeschlagen, der Wagen komplett zerwühlt. Wir sind froh, ihn bei jedem größeren Stopp immer artig leer geräumt zu haben und so auch diesmal. Die Idioten haben nichts gefunden. Lästig ist die Geschichte dennoch, denn wir haben mal wieder eine längere Strecke vor der Brust und hatten eigentlich gehofft recht früh in Montréal anzukommen, um vielleicht mal wieder ein bisschen mehr von einer Stadt sehen zu können. Doch das Theater mit Polizei (die bei solchen Delikten dort übrigens gar nicht mal mehr raus kommt, sondern nur noch einen Report schreibt) und Mietwagengesellschaft kostet uns 3,5 Stunden. Der Tauschwagen ist auch noch ein uncooler Honda. Nicht, dass der Toyota viel toller gewesen wäre, aber er war geräumig und komfortabel. Der Honda ist ein Rentnerauto. Aber was solls? Wir müssen weiter.



Auf der Fahrt entdecke ich in meinem Reiseführer ein offenbar schön gelegenes Hotel im Quartier Latin von Montréal, wo sich viele schöne Kneipen, Cafés und Geschäfte angesiedelt haben sollen. Die Uni ist dort auch angesiedelt, so dass das dort rumlaufende Volk sehr jung und wuselig ist.
Wir fahren am Hotel vor, springen rein, fragen nach einem Familyroom und dessen Preis, nicken sofort und nehmen das angebotene Zimmer. Allzuviel hatte ich nicht erwartet. Aber der äußere Schein des Hotels täuschte gewaltig!





Nachdem wir das Gepäck für weitere 2 Nächte hochgeschleppt und das Auto in der hoteleigenen Garage gepakt haben, bemerken wir ein Hüngerchen und Erkundungsfreude.



Es zieht uns erst mal Richtung Tourizentrum am Wasser. Alle Geschäfte haben bereits geschlossen, was uns nicht viel ausmacht. Da unten sind eh nur Souvenir-Läden und Restaurants, die uns erst mal nicht locken können.

Es ist bereits recht spät, als wir durch Chinatown kommen und unvermittelt in einem Rotlichteckchen (Rotlichtviertel wäre zu viel gesagt.) landen. G. findest das lustig, J. und ich fühlen uns aufgrund der vielen komischen Blicke der männlichen Passanten nicht so wahnsinnig wohl und wollen einfach weiter.

Kurz drauf sind wir wieder im Quartier Latin wo wir auf Nahrungssuche gehen. G. steuert einen cool aussehenden Laden im Hochparterre an, ich gehe die Treppe hinter ihm her und bin schon fast drin, als ein verzweifelter Ruf meiner Tochter an mein Ohr dringt. Ein Türsteher, den ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte, hält sie auf und will ihren Ausweis sehen. Ich gehe zurück und starte Verhandlungsversuche. Dass ich die Mutter des Mädels bin, interessiert ihn nicht. Sie darft nicht rein. Immerhin hat G. mittlerweile auch gemerkt, dass seine Begleiterinnen nicht mehr hinter ihm sind. Enttäuscht kommt er zurück.
Da Ärger und Hunger keine gute Basis für weitere Geduld beim Suchen sind, nehmen wir nun das Erstbeste, was sich uns bietet und wo J. mit rein darft. Ihr und mir gefällt es recht gut. G. grummelt. Aber auch er findet die auf dem riesigen Flatscreen dargeboteten Videos von Stunt-Pannen und ähnlichem äußerst unterhaltsam. So klingt auch dieser Tag aus.

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So. Dann mach ich mich jetzt mal auf ins Quartier Latin und die Rue St. Denis. Hab Hunger.
}:-)

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Danke für den Tipp. Rue St. Denis ist ja echt sehr nett. Da wo ich gegessen habe, stand auch einer und hat die Ausweise der jungen Menschen kontrolliert.

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Hach, das ist ja lustig. Ich hoffe, der Weg hat sich gelohnt. Und ich hoffe vor allem, dass Dir die Stadt gefällt!

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recording time: 6920 Tage
last track: 2014/01/25 19:09
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