Dienstag, 27. Mai 2008
Barcelona III - Tag 1
Eigentlich wollte ich hier für jeden Tag eine Karte abbilden, auf der der Weg eingezeichnet ist, den wir an dem Tag gelaufen sind. Ich habe es wirklich und ehrlich versucht. Leider ist es mir nicht gelungen diese verschlungenen Wege durch die tausende von kleinen Gassen nachzuvollziehen. Im Grunde ist es sogar ein Wunder, das ich heute hier an meinem Rechner sitze und nicht irgendwo verloren gegangen bin.
Im Laufe einiger Lebensjahre hat man ja schon so manche Altstadt mit kleinen Gässchen gesehen. Barcelona übertrifft sie aber alle. Zumindest die, die ich bislang entlang geschlendert bin. Und gerade das macht den alten Stadtkern aus. Mitte der Woche scheint aber nicht allzuviel los zu sein. Sehr viele der Rolladen waren herunter gelassen und man wusste nicht, ob sich dahinter evtl ein Geschäft verbirgt, oder ob dahinter einfach nur eine Garage mit unzähligem Gerümpel steckt. Cafés sind jedoch grundsätzlich nicht zu übersehen oder zu überhören. Viele davon sind sehr einfach eingerichtet, typisch spanisch. Und sie sind laut. Es mögen vielleicht nur 10 Personen darin sitzen aber die Cafés dort klingen alle wie Bahnhofshallen zur Hauptverkehrszeit.
Es fiel uns also nicht schwer, an unserem ersten Morgen, wo unsere Füße gegen 8:20 Uhr des Morgens spanischen Boden betraten, eine Gelegenheit zum Frühstücken zu finden. Die Bocadillos waren reichlich und kreativ belegt, war sonst aber eher durchschnittlich.



Gestärkt schlenderten wird durch die Stadt. Ziellos, staunend, Atmosphäre schnuppernd. Und davon gibt es ja eine Menge in Barcelona, wenn nicht gerade der Müllgestank das Schnuppern verleidet. Das Problem hatten wir aber nur am ersten Tag.



Unweigerlich kommt man irgendwann an der Kathedrale vorbei, deren Kreuzgang man spontan und ohne großes Überlegen betreten und bewundern kann. Warum dort seit 5 Jahrhunderten Gänse gehalten werden, habe ich leider nicht herausfinden können.



Und warum dort, wie auch an anderen Stellen Barcelonas, ein Ei auf einem Wasserstrahl tanzen muss, hat sich mir auch nicht erschlossen.



Um unsere müden Hirnwindungen nicht weiter zu überfordern, sind wir auch gleich wieder lieber weiter und freuten uns besonders über das kreative Bonbon-Geschäft "Pappabubble" an der Carrer de la Plata:



Doch auch das konnte uns erst mal nicht länger in der Stadt halten. Wir wollten endlich unser Hotelzimmer beziehen und uns einen Moment hinlegen.

Das Hotel "Triunfo" am Passaig de Picasso liegt am Rande Viertels El Born. Recht zentral also. Die Zimmer sind zum Teil recht klein, haben nur Fenster zum Luftschacht (wenig Tageslicht), sind aber modern eingerichtet und blitzsauber. Leider wird nebenan gerade ein komplettes Haus gebaut. Merkwürdigerweise, werden dazu in erster Linie Presslufthammer eingesetzt, was den Schlaf morgens ab 7 nicht unbedingt fördert. Aber Ohropax sei Dank, störte es uns nur wenig.

Nach einem Mittagsschläfchen taumelten wir erst mal zum Strand, hielten unsere Füße ins Wasser und bummelten über die Promenade.



Im nächsten Café lernten wir, dass Gomera nicht Spanien ist, weil unsere Bicicletta (= Radler bzw. Bier mit Limo) nicht Bicicletta heißen und uns der Kellner erst mal dumm anguckte und uns zu einem Fahrradverleih schicken wollte. Wir lernten also "dos Claras" zu bestellen. Die folgenden Tage waren gerettet! Wir würden nicht verdursten.

Weiteres Gebummel brachte uns auf wirren Wegen durch Barceloneta und damit zum ersten tollen Tipp:
Die Bar "Jai ca" in der Carrer de Ginebra.
Proppevoll, ein ständiges Kommen und Gehen, gute Musik und noch bessere Tapas und alles andere als zu teuer.



Eigentlich wollten wir nur einen Snack und später noch richtig essen. Die drei Tapas (Fisch!!!) waren wirklich köstlich und vor allem reichlich. Zuerst dachten wir, wir hätten versehentlich jeweils eine Racion bestellt. Aber nein, wir waren ernsthaft zum Platzen verdammt. Es war uns ein Vergnügen!



Nach einem erneuten Nickerchen im Hotel brauchten wir nur noch ein paar alkoholische Getränke. In El Born werden sie reichlich angeboten. Abends ist dort mehr los als tags und die Wahl fällt schwer. Letztlich ist es aber relativ egal, wo man landet. Gemütlich ist es fast überall.

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