Samstag, 3. Juni 2006
Banal
Oft beschäftige ich mich mit ganz banalen Dingen wie Schlafen, Essen, Lesen, Musik hören, Arbeiten, Lieben, Latainvokabeln abfragen, hinter der Matheübungen her sein, Duschen, Kochen, Telefonieren, Toilette-Sitzen, Radio Hören, Konzerte besuchen, Internetten, Streiten, Kuscheln undsoweiterundsofort. Vieles davon tue ich täglich und das meiste erwähne ich in Gesprächen in weiter. Ich neige wenig dazu anderen Menschen mitzuteilen, wie meine letzte Verdauung war. Und wenn mein Alltag von diesen Dingen sehr sehr schrecklich eingenommen ist, habe ich wenn ich andere Menschen treffe nicht allzuviel zu erzählen - oder eben nur banales, dass nicht wirklich die Tiefen und Wichtigen Dinge des Lebens erklärt. Das kommt ja mal vor und ich finde es nicht schlimm, wenn es anderen auch so geht. Man kann ja lästern - das ist gegenwartsbezogener und fast jederzeit möglich.

Meine Schwester ist ein total intensiver Mensch. Jeden Tag geht sie in ihrer Kunst auf und macht sich unglaublich tiefschürfende Gedanken zum Leben und Sein. Sie teilt diese Gedanken nur nie mit. Sie meckert höchstens wenn Menschen in einer Gruppe nur über die zuletzt verblühten Blumen eines Gartens reden und sich nicht mit ihr und ihren vielzähligen Problemen befassen.

Sie hat verlernt glücklich zu sein.

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alte Freundschaft
S. war mein erster Freund. Er war das erste Kind, das mich besuchte. Ich war das erste Baby, das er sah. Ich war gerade in paar Tage alt, als er mich im Krankenhaus besuchte. Seine Mutter hatte ihn mitgenommen, um meine erschöpfte Mutter zu besauchen. S. war damals 6 Jahre alt und sehr beeindruckt. Glaube ich jedenfalls.
Bei Familienfesten war ich ihm jedoch immer zu jung, um mit mir zu spielen. Wie allen anderen auch. Die waren ja alle mind. 4 Jahre älter als ich.
So konnte ich aber immerhin immer allein mit den Hunden der anderen Familien spielen. Die mochten mich.

S. und ich trafen uns über 10 Jahre lang nicht. Irgendwann als ich Ende 20 war trafen wir uns mal wieder bei einem runden Geburtstag meiner Mutter, wo er seine Eltern vertrat. Wir hatten sofort einen sehr guten Draht zueinander. Wir waren damals beide solo und unternahmen viel miteinander, mal mit mal ohne unsere Töchter, die wir mittlerweile zuwege gebracht hatten. Nach einer Zeit war ich schrecklich in ihn verliebt und gestand ihm das auch. Das machte ihn sehr verlegen aber relativ schnell gab er zu anderweitig verguckt zu sein. Ich litt ein weing aber wir trafen uns weiter und mochten uns auch einfach so. Ein paar weitere Wochen später war er fest mit der verguckten Anderen zusammen.
Irgendwann war auch ich nicht mehr solo und unser Kontakt streckte ich von Mal zu Mal. Dennoch verloren wir uns nie aus den Augen.
Als es mir nach einer Trennung sehr schlecht ging, war er uneingeschränkt für mich da und hörte sich geduldig alle Geschichten von vorne nach hinten und wieder rückwärts an. Als ich in unsere Heimatstadt zurück zog, packte er ordentlich mit an und bot sich selbstlos als Pflegevater für mein Klavier an. Seit dem war der Kontakt dann doch mal 2 Jahre etwas eingeschlafen.

Nachdem ich vor ein paar Monaten mit G. zusammengezogen war, klingelte das Telefon. G. hob ab und meldete sich. "Wer bist du denn?" anwortet S. Wenige Tage später kam er vorbei, um sich unsere neue Wohnung anzusehen und G. genauer in Augenschein zu nehmen.

S. entdeckt in einer noch etwas vernachlässigten Ecke ein Ölfasss von Penzoil. "Jaja" sage ich "das ist noch ein Streitpunkt. Ich will das Ding nicht hier im Wohnzimmer stehen haben!" S. guckt mich vorwurfsvoll an und sagt: "mit mir brauchst du darüber nicht sprechen." und guckt verliebt zum Ölfass rüber "Ich bin da parteiisch."

Nun haben G. und ich auch seinen Segen.

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recording time: 6889 Tage
last track: 2014/01/25 19:09
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