Um mein Leben zu spiegeln...



fehlt noch 'ne ganze Menge...

Via Jazzer

Ich hab's versucht. Wirklich. Ich habe gestern endlich mal wieder meine CDs sortiert.
Nick Hornby hat es mir ja irgendwann versucht zu erklären. Als echter und evtl auch männlicher Musik-Fan darf man nicht einfach nach Alphabet sortieren. Man muss das erst nach Genre, dann nach eigener Beliebtheit und erst dann unter Umständen, wenn man es sich gar nicht anders verkneifen kann, nach Alphabet. Alles andere ist total uncool und Weiberkram.
Also versuchte ich der Männerwelt einen Schritt näher zu kommen - ganz im Zeichen der Geschlechterverständigung - hockte mich zwischen mehrere Stapeln von CDs und versuchte, sowas wie einer sogar für mich verständliche Ordnung rein zu bekommen. Ich erfand 5 sinnvolle Stapel und sortierte nach Beliebtheit. Dann räumte ich das alles in unser Regal ein und merkte: Ich werde im Leben nix wieder finden! Ich sinnierte bestimmt 30 Minuten bei mehreren Tassen Tee darüber. Nein, SO ging das nicht. Wenn ich mal Gäste habe und Musik machen will, will ich nicht darüber nachdenken, was für Musik ich anmachen will. Mir fallen immer erst die Interpreten ein. Ausserdem will ich nicht überlegen müssen, wann ich meine CDs das letzte Mal sortiert habe, denn davon ist die Gefallenssortierung auf jeden Fall stark abhängig. Ist ja auch total schwachsinnig... denn wenn G. mal eine meiner CDs an machen will, müsste er ja erst mal ewig suchen ... ewiger als ich sogar noch. Nein, nein - ich tue ihm nicht das gleiche an, wie er mir, denn er hat ja die Hornby-Methode gewählt (ohne das Buch überhaupt gelesen zu haben - sehr interessant!). Nein, ich bin da besser und gönne ihm den uneingeschränkten Hörgenuss meiner CDs...
Also riss ich alles wieder aus dem Regal raus und sortierte zu guter letzt nur alphabetisch. Es tut mir leid. Ich bin eben doch eine Frau.